13. Dezember 2017

Wenn die Netze an ihre Grenzen kommen

Für das Gelingen der Energiewende ist eine verantwortungsvolle und intensive Zusammenarbeit aller Netzbetreiber in einer Regelzone mitentscheidend. Am 20. Oktober 2017 lud die TransnetBW daher alle Netzbetreiber aus Baden-Württemberg nach Stuttgart ein, um über die praktische Umsetzung der Anwendungsregel VDE-AR-N 4140 zu diskutieren.

Wenn die Netze an ihre Grenzen kommen sollten, stehen Übertragungs- wie Verteilnetzbetreibern eine Reihe von Maßnahmen aus dem Energiewirtschaftsgesetz zur Verfügung, die dem Erhalt der Netz- und Systemsicherheit dienen. Die im Februar 2017 veröffentlichte Anwendungsregel legt nun mit Prozessbeschreibungen, Umsetzungszeiten bis hin zum Umgang mit eventuellen Erfüllungshemmnissen dar, wie die gesetzlichen Vorgaben in all ihren Schritten gemeinsam und partnerschaftlich umgesetzt werden müssen.

Henning Folz, Leiter Netzzugang und netzwirtschaftliche Grundsatzfragen bei TransnetBW, führte in die Hintergründe der Anwendungsregel ein. In den folgenden Fachvorträgen erläuterte TransnetBW die vielschichtigen Betriebsplanungs- und Prognoseprozesse, die die Netz- und Systemsicherheit sicherstellen. Netze BW und ED Netze zeigten Lösungsmöglichkeiten für das kurzfristige und zielgenaue Management während einer Kaskade mit einer Vielzahl von angeschlossenen Netzbetreibern und Erzeugungsanlagen auf. Die Stadtwerke Schwäbisch Hall diskutierten die IT-technische Implementierung der Kaskadenprozesse in Leitstellensysteme.

Für Folz war es eine gelungene Veranstaltung: "Die intensiven Diskussionen zeigen, wie wichtig es ist, die gesetzlichen Vorgaben in einer Anwendungsregel zu konkretisieren. Für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Netzbetreibern haben wir nun eine geeignete Grundlage und sind auf Notsituationen gut vorbereitet."

Dieser Beitrag ist in gekürzter Fassung in der Dezember-Ausgabe 2017 des Kundenmagazins 3239+ erschienen.