23. März 2015

Transnet BW stellt Ergebnis der Konverterstandortsuche für das Netzausbauprojekt ULTRANET vor

  • Mehrstufiges Auswahlverfahren abgeschlossen
  • Favorisierte Standortfläche „Landstraßenäcker“ auf dem Gebiet der Stadt Waghäusel
  • TransnetBW informiert Bürgermeister und Landratsämter; Bürgerinfoveranstaltungen für April geplant

Die TransnetBW hat die Suche nach einem Standort für den Konverter ihres Netzausbauprojekts ULTRANET abgeschlossen und das Ergebnis heute in einer regionalen Bürgermeister- und Behördenrunde präsentiert. Der Übertragungsnetzbetreiber favorisiert eine Fläche auf dem Gebiet der Stadt Waghäusel, die auf der Gemarkung Wiesental im Gewann Landstraßenäcker liegt. ULTRANET ist eine der großen Gleichstromverbindungen in den Süden, die gemeinsam mit dem Ausbau des Wechselstromnetzes das Rückgrat der deutschen Energiewende bilden. Für den Anfangs- und Endpunkt der Verbindung wird je ein Konverter als Umrichterstation benötigt.

Die Fläche Landstraßenäcker befindet sich westlich der ICE-Trasse und der B36 ca. 400 Meter vom Waghäusel-Wiesentaler Gewerbegebiet entfernt auf einer von Wald umschlossenen Ackerfläche. „Diese Fläche ist aus unserer Sicht sehr geeignet, da sie keine umweltfachlichen Einschränkungen hat und außerdem deutlich mehr als 500 Meter entfernt von der Wohnbebauung in Waghäusel und den Nachbargemeinden ist“, sagt Maria Dehmer, Projektsprecherin ULTRANET bei TransnetBW. „Deshalb werden wir zügig Kontakt mit den Grundstückseigentümern aufnehmen und hoffen auf konstruktive Gespräche.“ Der Konverter wird von TransnetBW so konzipiert, dass er sich unauffällig in das Landschaftsbild einfügt und keine zusätzliche Belastung für die Bevölkerung darstellt. Die favorisierte Standortfläche hat gegenüber den anderen sieben noch in der Auswahl befindlichen Standorten deutliche technische Vorteile: Der Bau einer Stichleitung zur Anbindung an die ULTRANET-Trasse ist nicht notwendig. Zudem liegt sie außerhalb der von Hochwasser betroffenen Gebiete.

TransnetBW hat heute Vormittag die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden, die Landratsämter sowie den Regionalverband über die Auswahl informiert. Zweitplatziert ist die Standortfläche Altrhein gegenüber dem Kernkraftwerk Philippsburg. „Wir werden beide Flächen – Landstraßenäcker und Altrhein – nun detailliert nach technischen und umweltfachlichen Kriterien weiterprüfen, zum Beispiel durch Bodenuntersuchungen“, so Dehmer. 
Eine umfassende öffentliche Vorstellung des Ergebnisses inklusive einer Visualisierung führt TransnetBW nach den Osterferien durch. Für Waghäusel ist ein Infomarkt am 22. April 
von 15:00 bis 20:00 Uhr im Alfred-Delp-Haus geplant. „Zu dieser Veranstaltung werden wir auch die Bewohner der umliegenden Kommunen wie Philippsburg und Oberhausen-Rheinhausen einladen“, erklärt Dehmer. Darüber hinaus ist ein Infomarkt in Philippsburg am 23. April von 15:00 bis 20:00 Uhr geplant – ein Ort dafür steht noch nicht fest.

ULTRANET bildet den südlichen Teil einer der geplanten Gleichstrom-Autobahnen aus Norddeutschland in den Süden. Mit Startpunkt im Raum Osterath soll die Leitung auf 
ca. 340 Kilometern Länge bis nach Philippsburg reichen. Am Start- und Endpunkt ist je ein Konverter vorgesehen, der den übertragenen Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Das Projekt ist 2013 in das vom Bundestag beschlossene Bundesbedarfsplangesetz aufgenommen worden. Die Gleichstromleitung mit einer Übertragungsleistung von zwei Gigawatt soll ab 2019 den Wegfall der Kernenergieerzeugung am Standort Philippsburg kompensieren. Als Stromleitung in HGÜ-(Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-)Technik ist ULTRANET ein wichtiger Baustein, um die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung zum Ausbau der erneuerbaren Energien zu erreichen, denn mit HGÜ kann Strom über weite Strecken transportiert werden. Außerdem ermöglicht HGÜ eine verbesserte Nutzung bestehender Stromtrassen durch eine höhere Leistungsdichte. Das heißt: Mit dem Bau von HGÜ-Leitungen wird der Bedarf neuer Stromleitungen im Wechselstromnetz reduziert.

ULTRANET ist ein Gemeinschaftsprojekt von TransnetBW und Amprion. Grundlage der Planungen für ULTRANET ist das erklärte Ziel der beiden Vorhabenträger, die Leitung möglichst auf bestehenden Trassen zu realisieren. So kann der Flächenverbrauch auf ein Minimum reduziert werden. ULTRANET soll gemeinsam mit bereits existierenden 380-Kilovolt-Höchstspannungsleitungen auf einem Mastgestänge, einem so genannten Hybridsystem, geführt werden. Eine solche Kombination von Gleich- und Wechselstromübertragung in Form von Hybridleitungen gibt es weltweit bisher noch nicht. ULTRANET hat deshalb Pilotcharakter.

Mehr Informationen zum Projekt finden sich unter: https://www.transnetbw.de/de/netzentwicklung/projekte/ultranet.

Für interessierte Bürgerinnen und Bürger bietet TransnetBW eine kostenlose Hotline an: 
Unter 0800/380470-1 oder per E-Mail unter dialognetzbau@transnetbw.de steht der „DIALOG Netzbau“ des Übertragungsnetzbetreibers für Fragen zur Verfügung.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: 
Catrin Glücksmann
Leiterin Unternehmenskommunikation 
T +49 711 21858-3567
c.gluecksmann@transnetbw.de

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Als Übertragungsnetzbetreiber mit Sitz in Stuttgart stehen wir für eine sichere und zuverlässige Versorgung von rund 11 Millionen Menschen in Baden-Württemberg. Wir sorgen für Betrieb, Instandhaltung, Planung und den bedarfsgerechten Ausbau des Transportnetzes der Zukunft. Unsere 220- und 380-Kilovolt-Stromkreise sind rund 3.300 Kilometer lang, unser Netz erstreckt sich über eine Fläche von 34.600 km2. Dieses steht allen Akteuren am Strommarkt diskriminierungsfrei sowie zu marktgerechten und transparenten Bedingungen zur Verfügung. Unser modernes Übertragungsnetz ist das Rückgrat einer zuverlässigen Energieversorgung in Baden-Württemberg und Grundlage für eine funktionierende Wirtschaft und Gesellschaft.

Alexander Schilling
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