Bei der Netzreserve handelt es sich um Kraftwerksanlagen, die zwar nicht mehr am Strommarkt teilnehmen, aber immer bereitstehen müssen, um auf Anforderung des Übertragungsnetzbetreibers einspringen zu können. Sie stellt sicher, dass genügend Erzeugungsleistung für die Beseitigung von Engpässen oder anderen Problemen im Netz bereitsteht. Deshalb müssen Reservekraftwerke in ausreichender Zahl vorhanden sein und an den richtigen Stellen im Netz liegen.
Kraftwerke bleiben länger am Netz
Viele der heute genutzten Reservekraftwerke sollten ursprünglich schon vor Jahren endgültig stillgelegt werden. Doch die Energiewende bringt das Stromnetz an seine Grenzen und weil neue, flexible Kraftwerke noch im Bau oder in Planung sind, müssen einige der alten Blöcke länger am Netz bleiben – teilweise bis 2031 und gegebenenfalls darüber hinaus.
Das stellt die Branche vor neue Herausforderungen: Ersatzteile für alte Anlagen werden knapp, qualifiziertes Personal ist schwer zu finden und auszubilden oder bereits im Ruhestand, und der gesetzliche Rahmen erlaubt oft keine pragmatischen Lösungen. „Ein Kraftwerk kann man nicht einfach beliebig an- und ausknipsen“, sagt Nils Seckinger, Projektleiter der Reservebrücke. „Hinter jeder Anlage stehen Menschen, vorausgeplante Prozesse und jahrelange Erfahrung.“


