TRansform 2024Netzwerke für die Energiewende

Bei der TransnetBW-Veranstaltung "TransFORM 2024: Quo vadis, Energiewende?" kamen mehr als 70 Expertinnen und Experten zusammen, um die Zukunft der Energiewirtschaft zu diskutieren. Von innovativen Netzprojekten bis hin zu regulatorischen Herausforderungen - lesen Sie, wie die Energiewende vorangetrieben werden soll und welche Impulse die Veranstaltung lieferte.

Am 18. und 19. September 2024 fand zum ersten Mal seit 2016 wieder eine Veranstaltung für Kunden und Partner von TransnetBW statt: "TransFORM". Der Titel des Events, das im Porsche Museum und dem Konferenzhotel Holiday Inn in Stuttgart stattfand: „Quo vadis, Energiewende?“

Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Netzkunden und Partnern von TransnetBW, sowie aus Industrie, Bundesnetzagentur (BNetzA) und Verbänden folgten der Einladung des Fachbereichs Netzwirtschaft, um sich über energiewirtschaftliche, rechtliche und regulatorische Themen auszutauschen.

„Die Zukunft miteinander gestalten“ – unter diesem übergeordneten Motto steht die Veranstaltungsreihe, die künftig jährlich stattfinden soll. Denn um in Zukunft in einer Welt zu leben, in der Energie klimaschonend erzeugt wird und dennoch jederzeit in ausreichender Menge zur Verfügung steht, muss das gesamte Energiesystem im laufenden Betrieb modernisiert werden. Um diese Mammutaufgabe zu meistern, müssen Übertragungsnetzbetreiber, Kraftwerks- und Verteilnetzbetreiber, Stadtwerke, Stromhändler sowie Industrie, BNetzA und Verbände eng zusammenarbeiten.

„Ich bin ein Fan der Energiewende und fest davon überzeugt, dass sie gelingen wird. Wir alle haben die zahlreichen Herausforderungen der Energiewende klar vor Augen. Gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern werden wir sie vorantreiben und zum Erfolg führen.“

Dr. Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung von TransnetBW bei der TransFORM.

Genau hier setzt das Veranstaltungsformat an: TransFORM möchte informieren, Impulse geben und Beziehungen pflegen. Die Vorabendveranstaltung im Porsche Museum bot nach einer exklusiven Führung durch die Ausstellungsräume und einem gemeinsamen Abendessen viel Zeit für Gespräche und Networking. Ein Highlight: Die Gäste konnten virtuell in einen Porsche ihrer Wahl einsteigen und ihr fahrerisches Können an zwei Simulatoren in einem Rennen unter Beweis stellen.

Am folgenden Konferenztag standen Vorträge und Diskussionen auf dem Programm: TransnetBW-Geschäftsführer Dr. Werner Götz startete mit einem Überblick zur aktuellen Lage von TransnetBW. Er adressierte insbesondere die aktuelle Herausforderung zahlreicher Netzanschlussbegehren. Zudem betonte er, wie wichtig es sei, dass das Generationenprojekt Energiewende bezahlbar bleibt: „Wir als TransnetBW bringen uns hier mit konstruktiven Vorschlägen zur Kostenreduktion ein – zum Beispiel, wie Flexibilitäten großer und kleiner Lasten intelligent genutzt werden können, um Redispatch-Kosten zu senken.“

Bernd Jauch, Leiter Technik und Projekte, gab Einblicke in die Projekte ULTRANET, SuedLink und Birkenfeld – Punkt Ötisheim (P70) und appellierte an Kunden und Partner, die Akzeptanz solcher Projekte in frühen Projektphasen zu unterstützen, um sie schneller voranzubringen. Anschließend erweiterte Dr. Olaf Brenneisen, Teamleiter Netzentwicklung, die Perspektive auf die EU-Ebene und ging auf die Hintergründe des aktuellen Netzentwicklungsplans (NEP) und mögliche Entwicklungsfelder des NEP ein. Es folgte eine Diskussion über die Realisierbarkeit der im NEP formulierten Bedarfe, insbesondere im Hinblick auf die Finanzierbarkeit, den Personalbedarf und die bestehenden Lieferkettenvorgaben.

In unserem Event-Video zur TransFORM 2024 haben wir Stimmen von Teilnehmern und Eindrücke von der Veranstaltung für Sie gesammelt.

Ergänzend zu den Einblicken und Informationen rund um die Aktivitäten von TransnetBW gab es auch Impulse von externen Experten. Markus Peek von der Unternehmensberatung Enervis Energy Advisors brachte den Gästen die Themen Kraftwerksstrategie, Neubauvorschuss und Kapazitätsmärkte näher. Dabei ging er unter anderem auf die Relevanz von regelbarer Leistung für die Systemsicherheit und ein dekarbonisiertes System, mögliche Investitionsanreize in diese und deren regulatorische Einbettung ein. Sein Fazit: Es muss sehr schnell etwas passieren und vor allem im Süden müssen Kraftwerke zugebaut werden.

Die Bundesnetzagentur, vertreten durch den Leiter des Referats Anreizregulierung und Vergleichsverfahren Jean-Marc Behringer, präsentierte den aktuellen Stand zur Ausgestaltung des Regulierungsrahmens aufgrund der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs und gab Einblicke in den Verfahrensablauf. Von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC (PricewaterhouseCoopers) referierte Nicolas Deutsch zu der spannenden Frage über die Kosten der Energiewende, welche Investitionen erforderlich sind und wie die benötigte Infrastruktur finanziert werden kann. Sein Fazit unter anderem lautete: Die Gesamtkosten eines beschleunigten Klimaschutzes sind nicht höher als bei verzögerter Umsetzung. Beschleunigte Investitionen in den Klimaschutz lohnen sich – auch ökonomisch! Den Abschluss bildete Dr. Dr. Alexander Weiss von der Unternehmensberatung McKinsey mit einem Blick auf den aktuellen Energiemarkt in Deutschland. Ausgehend von den bestehenden Herausforderungen analysierte er in seinem Impuls das Osterpaket 2022 und einen alternativen Energiewendepfad.

In der anschließenden Podiumsdiskussion mit Dr. Rainer Pflaum, CFO von TransnetBW und den vier externen Referenten, moderiert von Dr. Ines Marbach, wurde lebhaft über die Frage diskutiert: Wie bleibt die Energiewende bezahlbar und wie können die Kosten gleichzeitig refinanziert werden? Die Kernaussagen: Es braucht eine angemessene Verzinsung des Eigenkapitals und ein zielgerichtetes Regulierungssystem. Dazu sind ein harmonisches Zusammenspiel von Netzausbau, Kraftwerken im Süden sowie Innovationen, Flexibilitäten und Speichern notwendig. 

Das Organisationsteam bedankt sich bei allen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben und freut sich auf die Veranstaltung im nächsten Jahr. Das zweitägige Event 2024 war gefüllt mit Impulsen, Netzwerken und Diskussionen, die zum Nachdenken anregten. Es wurde deutlich: Die Energiewende kann nur gemeinsam gelingen!

Herzlichen Dank an alle, die dazu beigetragen haben, dass diese Veranstaltung zum Erfolg wurde. Wir freuen uns auf Transform 2025 im nächsten Jahr!

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