Umspannwerk KühmoosBauarbeiten im laufenden Betrieb

Umspannwerk Kühmoos

Der Netzknoten Kühmoos zählt zu den größten Umspannwerken in Deutschland. Im Zuge der Energiewende muss die Anlage im Südschwarzwald umfassend modernisiert werden. Im laufenden Betrieb errichten TransnetBW und Amprion neue Gebäude, tauschen Schaltanlagen aus und erneuern Netzanbindungen.

Die Energielandschaft verändert sich durch die Energiewende maßgeblich. Schon im Jahr 2030 sollen in Deutschland 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Mit dem Ausstieg aus der Kernkraft und der Kohleverstromung liegen die Orte der Erzeugung und des Stromverbrauchs räumlich immer weiter auseinander, die Energieerzeugung wird überdies dezentraler.

Dadurch erhöhen sich der Stromtransportbedarf und die Leistungsanforderungen an das Netz. Infolge des Ausbaus der erneuerbaren Energien und dem damit verbundenen Anstieg der Anforderungen an das Stromnetz müssen die Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW und Amprion auch die Schaltanlagen dieses über 50 Jahre alten Umspannwerks austauschen und die Netzanbindungen erneuern.

Eine wichtige Baumaßnahme ist, die bestehenden luftisolierten 380-Kilovolt-Schaltfelder durch besonders platzsparende gasisolierte 380-Kilovolt-Schaltanlagen (GIS) zu ersetzen. Eine GIS benötigt nur ein Fünftel der Fläche. Somit kann die Leistung des Umspannwerks verdoppelt werden, ohne die bestehenden Grundstückgrenzen zu übertreten. Bei einer Freiluftschaltanlage wäre der Flächenbedarf deutlich größer und man hätte über die heutigen Grundstücksgrenzen bauen müssen.

Noch ein Vorteil: Die GIS schaffen Platz für moderne Betriebsmittel, wie STATCOM-Anlagen (Static Synchronous Compensator) und MSCDN-Anlagen (Mechanically Switched Capacitor with Damping Network). Erst diese innovativen Anlagen ermöglichen es, auf Schwankungen im Netz zu reagieren, die mit der Verwendung klimafreundlicher Energiequellen einhergehen.

Aktuell finden die Arbeiten nur innerhalb der Anlage statt, später auch an den Leitungseinführungen im Westen und im Osten des Umspannwerks. Außerhalb des Anlagengeländes gestalten TransnetBW und Amprion die Leitungseinführungen in den Netzknoten neu. Ziel ist es, Leitungsverläufe so zu entflechten, dass die Stromkreise möglichst geradlinig in die Anlage führen. Dadurch sind in Zukunft auch weniger Strommasten nötig.

Um die Genehmigungen für die Arbeiten außerhalb der Anlage zu erhalten, reichen TransnetBW und Amprion im Jahr 2025 die notwendigen Anträge ein. Erste vorbereitende Maßnahmen, wie Baugrunduntersuchungen, wurden bereits durchgeführt.

Nur wenn das Höchstspannungsnetz zu den Anforderungen der Zukunft passt, kann die Energiewende gelingen. Zu den notwendigen Maßnahmen gehört auch die umfassende Modernisierung des Netzknoten Kühmoos.

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