Sowohl Deutschland als auch die Europäische Union streben bis Mitte des Jahrhunderts ein klimaneutrales Energie- und Wirtschaftssystem an. Der bedarfsgerechte Ausbau des Übertragungsnetzes ist ein zentrales Element für das Gelingen der Energiewende.
Die Energiewende bringt große Veränderungen in Gesellschaft, Wirtschaft und der Entwicklung neuer Technologien.
Bis zur erfolgreichen Umsetzung ist es jedoch noch ein weiter Weg. Sicher ist: die Netzinfrastruktur wird für ihren Erfolg eine entscheidende Rolle spielen.
Das Ziel steht schon heute fest: Treibhausgas-Neutralität bis 2050. Die Planung eines bedarfsgerechten Netzes erfolgt heute allerdings nur schrittweise jeweils für die nächsten 10 bis 15 Jahre.
Mit der Studie Stromnetz 2050 entwickeln wir das Zielbild für ein Energiesystem weitgehend ohne Treibhausgas-Emissionen in Deutschland und Europa. Und zeigen am Beispiel von Baden-Württemberg, wie eine langfristige Netzstruktur entwickelt werden kann. Ergebnis ist eine „Top-down“-Betrachtung, die in diesem Detaillierungsgrad neu ist und über die wir gern mit allen Interessierten diskutieren wollen.
Unsere Annahme für 2050:
Deutschland und Europa erreichen die Klimaschutzziele
Gegenüber 1990
Emissionen in den Anwendungssektoren:
Unsere Ergebnisse für 2050:
STEIGENDER STROMBEDARF DURCH ZUNEHMENDE ELEKTRIFIZIERUNG
Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Transport für die Dekarbonisierung des Energiesystems
Transportsektor wird bestimmt durch Elektromobilität
Energieverbrauch des Transportsektors sinkt erheblich
Flexible Stromnachfrage im System der Zukunft
Zur Integration der Stromerzeugung volatiler erneuerbarer Energien werden flexible Verbraucher und Speichermöglichkeiten genutzt
Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien
Über 80% EE-Anteil an der Netto-Stromnachfrage
Strom und Gas dominieren die Wärmeerzeugung
Effizienzgewinn im Wärmesektor beim Endenergieverbrauch von Haushalten und Gewerbe / Handel / Dienstleistungen
Anstieg der MAXIMALEN ZEITGLEICHEN STROMNACHFRAGE
Europa
Verstärkter Energieaustausch in Europa:
Grenzüberschreitender Stromhandel steigt um rund 80 %
Deutschland
Weiterer Ausbau des Übertragungsnetzes erforderlich
Mehr Erneuerbare, mehr Stromtransport: Der Ausbau des Übertragungsnetzes laut Netzentwicklungsplan 2030 reicht nicht aus
15.700 km
und damit
40 %
des Höchstspannungsnetzes weisen unzulässige Überlastungen auf
Digitalisierung und Innovationen machen das Stromnetz intelligent und optimieren die Netzauslastung
Bei Überlastung des Netzes:
erhöhter Stromtransport von Nordwest- nach Süddeutschland
Den Mauszeiger über die Legende Bewegen und interaktive Karte entdecken.
BADEN-WÜRTTEMBERG
Stromeinfuhren
Stromausfuhren
Erzeugungskapazität in Deutschland
Massiver Ausbau von Windenergie und Photovoltaik
Windenergie: Verdreifachung der installierten Leistung
Photovoltaik: Vervierfachung der installierten Leistung
Absicherung der Strom-und Wärmeversorgung mit Gaskraftwerken
Vorhaltung thermischer Erzeugungskapazitäten
Zur Absicherung der Strom- und Wärmeversorgung werden effiziente Gasturbinen und GuD-Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung benötigt. Dabei ist ein Rückgang der thermischen Erzeugungskapazität zu erwarten
Unser Fazit für 2050:
Für eine erfolgreich umgesetzte Energiewende im Jahr 2050 reicht das im NEP 2030 geplante Stromnetz nicht aus. Die Integration der erneuerbaren Energien erfordert ein deutschlandweites Maßnahmenpaket, das deutlich über die bereits im NEP ausgewiesenen Maßnahmen hinausgeht und neben umfangreichen weiteren Netzverstärkungen auch den Bau zusätzlicher Höchstspannungs-Gleichstromübertragungs-Verbindungen enthält.
Die Studie als PDF Grafiken zum Download