Im Dialog

Bis 2050 sollen im Rahmen der Energiewende 80 Prozent des Energiebedarfs aus regenerativen Energiequellen gewonnen werden. Der Ersatzneubau von Eichstetten zur Bundesgrenze Frankreich dient der Verarbeitung und Weiterführung des verstärkt dezentral erzeugten Stroms. Das Projekt fördert zudem die Kapazitätserhöhung und Stabilisierung der Stromversorgung in der Netzregion südwestliches Baden-Württemberg sowie in der Grenzregion zu Frankreich. Das Vorhaben wurde von der Bundesnetzagentur im Netzentwicklungsplan 2019–2030 als „wirksam, bedarfsgerecht und erforderlich“ eingestuft (Maßnahme 387), der Bedarf wurde außerdem 2021 im Bundesbedarfsplangesetz bestätigt.

Für das Projekt 380-kV-Netzverstärkung Eichstetten – Bundesgrenze Frankreich ist eine Erdverkabelung durch den Gesetzgeber nicht vorgesehen. Somit liegt keine gesetzliche Grundlage vor. Zudem müssen für die Planung und den Bau von Erdkabeln Planungsgrundsätze berücksichtigt werden, die sich erheblich von denen einer Freileitung unterscheiden. Die Folge wäre eine starke Abweichung von der Bestandstrasse, was die Inanspruchnahme bisher unbelasteter Flächen zur Folge hätte. Im Rahmen der Planung hat es für TransnetBW höchste Priorität, möglichst keine neuen Flächen in Anspruch zu nehmen. Demzufolge ist das Projekt in der Bestandstrasse geplant und entspricht dem NOVA-Prinzip (Netzoptimierung vor Netzverstärkung vor Netzausbau).

Um die wachsenden Herausforderungen bei der Systemstabilität von Stromnetzen zu meistern und gleichzeitig die Vorteile für den europäischen Strommarkt zu maximieren, arbeiten einige Übertragungsnetzbetreiber aus Deutschland, Belgien, Spanien, Frankreich, der Schweiz, Italien und den Niederlanden verstärkt zusammen. Zentral sind dabei auch sogenannte Interkonnektoren, also Höchstspannungs-Übertragungsleitungen zwischen zwei Staaten. Dazu gehört die Netzverstärkung Eichstetten – Bundesgrenze Frankreich.

TransnetBW informiert die betroffenen Gemeinden, die Träger öffentlicher Belange sowie Bürgerinnen und Bürger frühzeitig über das Projekt und den konkreten Planungsfortschritt. Dazu bietet TransnetBW unterschiedliche Formate an – zum Beispiel Informationsveranstaltungen (online und vor Ort), Gespräche mit lokalen Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern sowie Eigentümerinnen und Eigentümern, Informationsmaterial, diese Website sowie örtliche Medien. So können Hinweise aus der Bevölkerung aufgenommen und geprüft werden, schon bevor die formelle Beteiligung im Planfeststellungsverfahren (Genehmigungsverfahren) beginnt. Im Rahmen der formellen Öffentlichkeitsbeteiligung im Planfeststellungsverfahren ist die Antragskonferenz öffentlich zugänglich. Außerdem werden im Genehmigungsverfahren Antragsunterlagen in den betroffenen Gemeinden ausgelegt und veröffentlicht. Institutionen und Personen haben die Möglichkeit, bei der zuständigen Behörde, der Bundesnetzagentur, Einwendungen und Stellungnahmen zum Vorhaben einzureichen. Diese werden durch die Bundesnetzagentur sorgfältig geprüft. Wer eine Einwendung oder Stellungnahme abgibt, wird auch zum Erörterungstermin eingeladen. Auch nach dem Genehmigungsverfahren führt TransnetBW den Dialog mit den Menschen vor Ort kontinuierlich fort.