Umspannwerk Oberjettingen

Projektporträt

Damit auch für die Zukunft eine sichere Energieversorgung in Baden-Württemberg gewährleistet ist, wird die Anlage des Umspannwerks Oberjettingen im laufenden Betrieb fit für die Zukunft gemacht.

Massnahmen

Für eine optimale Steuerung der Stromversorgung

Fit für die Energiewende

Das Umspannwerk Oberjettingen sichert seit mehr als 40 Jahren die Energieversorgung der Region Stuttgart. Durch den steigenden Anteil von Energie aus erneuerbaren Quellen verändern sich die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit des Stromnetzes. Etwa, wenn viel Strom aus Sonne- und Windkraft ins Netz eingespeist wird, aber der Verbrauch gering ist. Deshalb muss auch das Umspannwerk Oberjettingen als wichtiger Knotenpunkt für die lokale und überregionale Stromverteilung an diese veränderten Anforderungen angepasst werden. TransnetBW erneuert und erweitert daher die Anlagen am Standort.

Im Rahmen des Netzentwicklungsplans 2030 V2019 müssen am Standort Oberjettingen Maßnahmen umgesetzt werden, um die Zukunftsfähigkeit der Anlage sicherzustellen. Im Projekt P90 sind verschiedene Maßnahmen zur Blindleistungskompensation in der Regelzone der TransnetBW enthalten. Hierbei werden sowohl statische (z.B. KPDR, KPKO) als auch dynamische (z.B. STATCOM) Betriebsmittel betrachtet. Zur Deckung des Blindleistungsbedarfs im Raum um Oberjettingen muss eine STATCOM errichtet werden. Die Bestandsanlage Oberjettingen ist zudem in einem erneuerungsbedürftigen Zustand, da zahlreiche Betriebsmittel das Alter von ca. 40 Jahren bereits erreicht haben oder in den kommenden Jahren erreichen werden.

Die Arbeiten erfolgen ohne Unterbrechung der Funktionsfähigkeit des Umspannwerks im laufenden Betrieb. Die komplette Ertüchtigung wird voraussichtlich 2031 abgeschlossen sein.

Für eine optimale Steuerung der Stromversorgung

Neben der Verteilungsfunktion übernehmen Umspannwerke auch die Gewährleistung der Netzstabilität. Diese Aufgabe wird aufgrund des Anstiegs der dezentralen Stromerzeugung immer wichtiger. Mit der Energiewende verändert sich die Struktur der Energieversorgung grundlegend. Seit 2012 erstellen daher die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber einen gemeinsamen Netzentwicklungsplan, um notwendige Netzbaumaßnahmen vorzunehmen. Mit dem Bau neuer und der Verstärkung bestehender Leitungen müssen auch Umspannwerke ausgebaut und modernisiert werden, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Die geplanten Maßnahmen am Umspannwerk Oberjettingen sind im Netzentwicklungsplan 2030 hinterlegt.

Erweiterung und Neubau

Um Platz für die neuen technischen und baulichen Anlagen des Ersatzneubaus der 380-kV-Schaltanlage zu schaffen, erfolgt ein etappenweiser Rückbau der bestehenden 380-kV-Schaltanlage, der beiden 380-/110-kV-Transformatoren sowie des bestehenden Betriebsgebäudes.

Zu den Maßnahmen für die Erweiterung und den Neubau gehören:

  • die Errichtung einer 380-kV-freiluftisolierten-Schaltanlage mit zwölf ausgebauten Schaltfeldern
  • die Aufstellung von zwei neuen 380-/110-kV-Transformatoren
  • der Neubau eines Betriebsgebäudes
  • der Neubau eines Betriebsgebäudes Admin
  • der Neubau eines technisches Zusatzgebäudes
  • die Errichtung einer STATCOM-Gridforming-Anlage inkl. 380-/MS-kV-STATCOM-Transformator
  • der Neubau des 380-kV-Schaltfeldes für die bestehende 380-kV-Kompensationskondensatoranlage aufgrund der geänderten Anlagenkonfiguration. Die 380-kV-Kompensationskondensatoranlage selbst wurde bereits 2009 errichtet. Die bestehende 110-kV-Kompensationsdrosselspule bleibt erhalten.
  • Aufbau einer neuen Sekundärtechnik
  • Errichtung und Anpassung der erforderlichen Infrastruktur
  • den Rückbau der bestehenden 380-kV Schaltanlage inklusive des Rückbaues des bestehenden Betriebsgebäudes

Der Abschluss aller Arbeiten ist für das Jahr 2031 vorgesehen.

Das Gelände vor dem Umbau
Das Gelände nach dem Umbau

Leitungseinführungen

Infolge des Umbaus und der Erweiterung des Umspannwerks Oberjettingen werden die Portale im Umspannwerk neu angeordnet. Durch die veränderten statischen Anforderungen müssen die Leitungseinführungen im Norden und im Süden des Umspannwerks angepasst werden. Im Norden müssen die beiden aufliegenden 380-kV-Stromkreise sowie der mitgeführte 110-kV-Stromkreis der NetzeBW neu in das Umspannwerk eingeführt werden. Ein Mastneubau ist nicht notwendig.

Im Süden ist eine geänderte Einführung in neuer Trassenführung östlich neben der Bestandstrasse notwendig. Hierfür wird ein Mast ca. 40 m nach Süden versetzt und innerhalb der bestehenden Leitungstrasse ersatzneugebaut. Der ursprüngliche Mast wird abgebaut. Ein weiterer Neubaumast entsteht ca. 160 m östlich vom Bestandsmast, der anschließend ebenfalls rückgebaut wird. Mit dem Rückbau der beiden Bestandsmasten entfällt eine der bestehenden Leitungstrassen, die derzeit in das Umspannwerk verläuft. Neue Stromkreise werden sowohl im Norden als auch im Süden nicht aufgelegt.

Die Leitungseinführungen

Genehmigungsverfahren

Für den Ersatzneubau der 380-kV-Schaltanlage im Umspannwerk Oberjettingen stellt TransnetBW beim Landratsamt Böblingen einen Antrag auf Änderungsgenehmigung gemäß §16 BImSchG. Für die Änderungen an den Freileitungsanlagen ist ein Planfeststellungsverfahren durch das Regierungspräsidium Stuttgart gesetzlich vorgeschrieben. Mehr über das Genehmigungsverfahren finden Sie hier.

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