Redispatch

Wie es zum Redispatch kommt

Die Energiewende findet in zwei Geschwindigkeiten statt:

Es werden schneller Windparks im Norden errichtet, als Stromleitungen gebaut werden, die den Strom zu den Verbrauchszentren im Süden und Westen bringen sollen.

Der Strommarkt berücksichtigt Preise, nicht aber die Transportkapazitäten:

Wenn im Norden viel Windstrom erzeugt wird, findet er am Markt Abnehmer, meistens in den weit entfernten Verbrauchszentren im Süden und Westen. Dann kann es passieren, dass die Transportkapazitäten im Stromnetz nicht ausreichen. Droht im Stromnetz ein solcher Engpass, greifen die Netzbetreiber ein: Sie veranlassen, dass im Norden, in Transportrichtung vor dem Engpass, die Erzeugung abgeregelt und hinter dem Engpass Erzeugung hochgefahren wird. Das nennt man Redispatch.

Strom aus Erneuerbaren hat Einspeisevorrang:

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) regelt die Förderung der Erneuerbaren. Es schreibt den Einspeisevorrang für Wind- und Solarstrom fest: Dieser Strom muss vorrangig abgenommen und übertragen werden. Er wird auch vergütet, wenn er im Engpassmanagement abgeregelt werden musste. Gleichzeitig werden beim Redispatch die Kraftwerksleistungen vergütet, die auf Anweisung der Netzbetreiber eingespeist wurden, um den Engpass zu heilen. Hierbei handelt es sich meistens um konventionelle Kraftwerke. Das Engpassmanagement kostet Geld und verursacht CO2-Emissionen.

Der Netzausbau ist das wirksamste Mittel, um Kosten und CO2 einzusparen.