18. Dezember 2014

Netzausbauprojekt ULTRANET: Transnet BW veröffentlicht Entwurf der Antragsunterlagen zur Bundesfachplanung im Internet

  • Mehr als 50 Dialogtermine in sechs Monaten
  • Veröffentlichung des Antragsentwurfs zur Bundesfachplanung für baden-württembergischen Leitungsabschnitt im Internet
  • Konverterstandortsuche soll bis Frühjahr 2015 abgeschlossen sein

Stuttgart. Die TransnetBW hat eine weitere Phase mit Dialog­veranstaltungen im Rahmen der Vorplanung des Netzausbauprojekts ULTRANET für den baden-württembergischen Leitungsabschnitt vor Weihnachten abgeschlossen. Zwischen Mannheim-Wallstadt und Philippsburg wurden in den vergangenen sechs Monaten sowohl die Träger öffentlicher Belange und die Kommunen als auch die Bevölkerung mit dem Planungsstand des Projekts vor dem Start der formellen Verfahren vertraut gemacht. Es konnten seitens TransnetBW wertvolle Hinweise und Anregungen entgegen genommen und teilweise bereits berücksichtigt werden. ULTRANET ist eine geplante Gleichstromleitung von Osterath bei Düsseldorf bis nach Philippsburg bei Karlsruhe. Der baden-württembergische Übertragungsnetz­betreiber verantwortet dabei den südlichen Abschnitt zwischen Mannheim-Wallstadt und Philippsburg.

„Wir haben in über 50 Terminen immer wieder den Kontakt mit der Bevölkerung und den Trägern öffentlicher Belange gesucht, um in einem offenen Austausch über das Projekt zu informieren, Fragen zu beantworten und Hinweise aktiv in unsere Planungen aufzunehmen“, sagt Maria Dehmer, Projektsprecherin ULTRANET bei TransnetBW. „Diesen Prozess möchten wir fortführen und deshalb bereits heute den Entwurf der Antragsunterlagen für unseren Leitungsabschnitt im Internet präsentieren. So haben alle Interessierten schon jetzt die Möglichkeit, sich mit den sehr umfangreichen Antragsunterlagen auseinanderzusetzen und deren Inhalt kritisch zu prüfen.“ In den formellen Verfahren, der Bundesfachplanung und der späteren Planfeststellung hat die Öffentlichkeit dann die Möglichkeit, Stellung zum Antrag der TransnetBW zu nehmen und in einer von der Bundes­netzagentur anzuberaumenden Antragskonferenz ihre Anliegen vorzutragen.

Heute hat die TransnetBW das Ergebnis der Vorplanung – den Entwurf des Antrags auf Bundesfachplanung – auf ihrer Website veröffentlicht. Ende Dezember soll der finale Antrag in Bonn bei der Bundesnetz­agentur eingereicht werden. Diese leitet dann formal das Verfahren der Bundesfachplanung ein und wird einen Termin für die erste Antragskonferenz festsetzen.

„Parallel zum Start des formellen Verfahrens für die Bundesfachplanung möchten wir unser Auswahlverfahren für einen Konverterstandort weiterführen. Das Verfahren zur Bewertung und Priorisierung der möglichen Standorte wird durch TransnetBW ergebnisoffen durchgeführt “, so Dehmer. Bis Frühjahr 2015 soll eine Entscheidung fallen, welche Fläche die TransnetBW für den Bau eines Konverters bevorzugt. Ein Konverter wandelt den mit ULTRANET übertragenen Gleichstrom wieder in Wechselstrom um, damit er in das regionale Übertragungsnetz eingespeist werden kann.

ULTRANET bildet den südlichen Teil einer der geplanten Gleichstrom-Autobahnen aus Norddeutschland in den Süden. Mit Startpunkt im Raum Osterath soll die Leitung auf ca. 340 Kilometern Länge bis nach Philippsburg reichen. Am Start- und Endpunkt ist je ein Konverter vorgesehen, der den übertragenen Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Das Projekt ist 2013 in das vom Bundestag beschlossene Bundesbedarfsplangesetz aufgenommen worden. Die Gleichstrom­leitung mit einer Übertragungsleistung von zwei Gigawatt soll ab 2019 den Wegfall der Kernenergieerzeugung am Standort Philippsburg kompensieren. Als Stromleitung in HGÜ-(Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-)Technik ist ULTRANET ein wichtiger Baustein, um die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung zum Ausbau der erneuerbaren Energien zu erreichen, denn mit HGÜ kann Strom über weite Strecken transportiert werden. Außerdem ermöglicht HGÜ eine verbesserte Nutzung bestehender Stromtrassen durch eine höhere Leistungsdichte. Das heißt: Mit dem Bau von HGÜ-Leitungen wird der Bedarf neuer Stromleitungen im Wechselstromnetz reduziert.

ULTRANET ist ein Gemeinschaftsprojekt von TransnetBW und Amprion. Grundlage der Planungen für ULTRANET ist das erklärte Ziel der beiden Vorhabenträger, die Leitung möglichst auf bestehenden Trassen zu realisieren. So kann der Flächenverbrauch auf ein Minimum reduziert werden. ULTRANET soll gemeinsam mit bereits existierenden 380-Kilovolt- Höchstspannungsleitungen auf einem Mastgestänge, einem so genannten Hybridsystem, geführt werden. Eine solche Kombination von Gleich- und Wechselstromübertragung in Form von Hybridleitungen gibt es weltweit bisher noch nicht. ULTRANET hat deshalb Pilotcharakter.

Den Entwurf der Antragsunterlagen und weitere Informationen zum Projekt finden sich unter http://www.transnetbw.de/de/uebertragungsnetz/dialog-netzbau/osterath-philippsburg.

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Alexander Schilling
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