18. Dezember 2013
Mögliche Konsequenzen für Projekt Bünzwangen – Goldshöfe aus Koalitionsvertrag: Transnet BW verschiebt Raumordnungsverfahren bis auf weiteres
/ Koalitionsvertrag nimmt Einfluss auf Netzausbau in Ostwürttemberg
/ TransnetBW analysiert Veränderungen des energiewirtschaftlichen Rahmens
/ Im Projekt wird das formelle Verfahren nicht beginnen, bis Rahmenbedingungen geklärt sind
Stuttgart. Der in Berlin verfasste Koalitionsvertrag entschleunigt den Ausbau der erneuerbaren Energien und kann dadurch Konsequenzen für den Netzausbau insbesondere im Raum Ost-Württemberg haben. Davon geht der baden-württembergische Übertragungsnetzbetreiber nach einer ersten Betrachtung aus. Zum jetzigen Zeitpunkt kann nicht zuverlässig abgeschätzt werden, wie sich der veränderte Rahmen auf die Situation in diesem Teil des Übertragungsnetzes auswirken wird. Vor diesem Hintergrund hat TransnetBW nun beschlossen, das formelle Verfahren im Projekt bis auf weiteres zu verschieben.
Der Koalitionsvertrag bestätigt den grundsätzlichen Netzausbaubedarf in Deutschland. Angesichts der aktuellen Entwicklungen sieht der Übertragungsnetzbetreiber für Baden-Württemberg an Stelle der bisher drei erforderlichen Gleichstromverbindungen nur noch zwei Verbindungen nach Philippsburg und Großgartach als vordringlich an. Über die Notwendigkeit einer dritten Verbindung ist mittelfristig in Abhängigkeit von der weiteren energiepolitischen Entwicklung zu entscheiden. Die Frage hat jedoch maßgeblichen Einfluss auf die Notwendigkeit des Projekts Bünzwangen – Goldshöfe: „Die Verbindung Bünzwangen – Goldshöfe wird erst dann gebaut, wenn der Bedarf sich auch unter den nun veränderten Rahmenbedingungen bestätigt“, erklärt Rainer Joswig, Geschäftsführer der TransnetBW. „Daher haben wir uns dazu entschlossen, das formelle Verfahren solange ruhen zu lassen, bis Klarheit herrscht“, so Joswig weiter. Dies wird sich frühestens im Jahr 2015 abzeichnen.
„Uns ist bewusst, dass Aufgabe und Verantwortung eines Übertragungsnetzbetreibers nicht immer deckungsgleich mit den Interessen der betroffenen Öffentlichkeit sind. Entscheidend ist jedoch der Anspruch, beidem so weit wie möglich gerecht zu werden. Das ist auch weiterhin unser Anliegen im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern der Region und allen weiteren Beteiligten, für deren konstruktive Mitarbeit wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken“, so Martina Birner, Projektsprecherin bei TransnetBW. Weit über 600 Planungshinweise sind bis zum 15. Dezember bei TransnetBW eingegangen. Sie leisten einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Planungsgrundlage im Vorfeld. Wie angekündigt wird das Unternehmen die bis Sonntag eingegangenen Planungshinweise fachlich beantworten, um die Arbeiten an der Raumwiderstandskarte abzuschließen und damit auch das Engagement der Beteiligten angemessen zu würdigen.
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