19. Dezember 2014

Transnet BW nimmt die Kraftwerke Marbach und Walheim als Reservekraftwerke unter Vertrag

  • TransnetBW sichert durch Aufnahme der Kraftwerke Marbach und Walheim in die Netzreserve zusätzlich 668 Megawatt Reserveleistung für den kommenden Winter.
  • Im Winter 2014/2015 werden deutschlandweit 3,6 Gigawatt Netzreserveleistung benötigt, um die Netzsicherheit gewährleisten.
  • Netzreserveleistung muss im süddeutschen Raum sowie in Österreich und Italien vorgehalten werden.

Stuttgart. Der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) TransnetBW nimmt die Kraftwerke Marbach und Walheim als Netzreservekraftwerke unter Vertrag. Damit stehen im kommenden Winter zusätzlich 668 Megawatt (MW) Leistung zur Verfügung, um die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Elektrizitätsversorgungssystems zu gewährleisten. Insgesamt werden im Winter 2014/2015 deutschlandweit 3.636 Megawatt Reservekapazität benötigt, um in kritischen Netzsituationen die Sicherheit und Stabilität des übertragungssystems zu gewährleisten. Davon hat die TransnetBW 1.479 Megawatt gesichert. Neben Netzreserveverträgen in Bezug auf die Kraftwerke Walheim (Block 1 und 2), Marbach und das Großkraftwerk Mannheim (Block 3) wurden Verträge mit Betreibern von Kraftwerken in Italien geschlossen.

Die Reservekapazität des Kraftwerks Marbach beträgt 424 Megawatt, diejenige des Kraftwerks Walheim 244 Megawatt. Beide Kraftwerke waren zur endgültigen Stilllegung angezeigt worden, wurden jedoch von der TransnetBW als systemrelevant eingestuft. Die Bundesnetz­agentur (BNetzA) hat die Ausweisung der Kraftwerke als systemrelevant genehmigt. Die Kraftwerke werden ausschließlich zur Sicherstellung der Systemstabilität eingesetzt und stehen damit dem Energiemarkt nicht mehr zur Verfügung. Die dadurch entstehenden Kosten werden in die Netzentgelte eingerechnet.

Im Rahmen der Energiewende wächst die Erzeugung vor allem in Norddeutschland aufgrund des Ausbaus der erneuerbaren Energien, während sie im Süden – im Wesentlichen durch Abschaltung der Kernkraftwerke - zurückgeht. Werden nun zusätzlich weitere Kraftwerke im Süden Deutschlands außer Betrieb genommen, kann an Tagen mit sehr hohem Stromverbrauch und gleichzeitig hohem Windkraft-Aufkommen der Nord-Süd- Transportbedarf und damit auch die Netzbelastung so hoch werden, dass eine sichere Versorgung ohne ein Eingreifen der ÜNB gefährdet wäre. Bis zur Fertigstellung wichtiger Netzbauprojekte, die den Strom aus erneuerbaren Energien vom Norden nach Süden transportieren können, besteht daher vor allem in Baden-Württemberg und Bayern ein hoher Bedarf an Reserveleistung, die der ÜNB in solchen Fällen zur Netzentlastung einsetzen kann. Diese muss durch Kraftwerke vor Ort sowie aus südlichen Nachbarländern wie Österreich und Italien zur Verfügung gestellt werden.

/ / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / /

STROM / NETZ / SICHERHEIT
Als Übertragungsnetzbetreiber mit Sitz in Stuttgart stehen wir für eine sichere und zuverlässige Versorgung von rund 11 Millionen Menschen in Baden-Württemberg. Wir sorgen für Betrieb, Instandhaltung, Planung und den bedarfsgerechten Ausbau des Transportnetzes der Zukunft. Unsere 220- und 380-Kilovolt-Stromkreise sind rund 3.300 Kilometer lang, unser Netz erstreckt sich über eine Fläche von 34.600 km2. Dieses steht allen Akteuren am Strommarkt diskriminierungsfrei sowie zu marktgerechten und transparenten Bedingungen zur Verfügung.
Unser modernes Übertragungsnetz ist das Rückgrat einer zuverlässigen Energieversorgung in Baden-Württemberg und Grundlage für eine funktionierende Wirtschaft und Gesellschaft.

Bei Rückfragen und für weitere Informationen steht Ihnen die Pressestelle der TransnetBW gerne zur Verfügung: Tel.: +49 711 21858-3068, E-Mail: pressestelle@transnetbw.de.

Alexander Schilling
Alexander SchillingPressesprechera.schilling@transnetbw.de+49 711 21858-3449