Umspannwerk Stalldorf

Technologie und Umwelt

Umspannwerke übernehmen heute auch neue Aufgaben wie die Netzstabilisierung durch Blindleistung. Dafür sind Anpassungen notwendig. TransnetBW hält dabei die Auswirkungen auf Mensch, Natur und Umwelt so gering wie möglich.

umspannwerke

Knotenpunkte im Übertragungsnetz

Strom wird auf unterschiedlichen Spannungsebenen transportiert. 380 kV- und 220 kV-Leitungen dienen der Übertragung großer Strommengen über weite Distanzen hinweg. Über eine 110 kV-Leitung wird der Strom dann im sogenannten Verteilnetz regional verteilt. 

Um den Strom zwischen den unterschiedlichen Spannungsebenen der Übertragungsleitungen zu transferieren, werden sogenannte Umspannwerke eingesetzt. Umspannwerke bestehen neben Transformatoren aus Schaltanlagen und weiteren Einrichtungen zur Mess- und Regeltechnik. Die Transformatoren haben die Aufgabe, eine Spannung von einer höheren in eine niedrigere Spannungsebene umzuwandeln und umgekehrt.

Darüber hinaus hat ein Umspannwerk weitere Funktionen: In den Schaltanlagen der Umspannwerke können Leitungen ein- und ausgeschaltet werden, was beispielsweise im Falle von Wartungsarbeiten am Netz notwendig ist.

BLINDLEISTUNG

Hält die Spannung aufrecht
 

Für die Energieübertragung mit Wechselstrom ist Blindleistung unverzichtbar. Mit ihr kann die Spannung im Übertragungsnetz je nach Bedarf angehoben oder abgesenkt werden. So bleibt die Netzspannung frei von Schwankungen und die Netzstabilität wird gesichert. 

E-STATCOM

Lieferanten von Blindleistung


STATCOM-Anlagen (Static Synchronous Compensator) können in Abhängigkeit der jeweiligen Netzsituation eine Spannung generieren und Blindleistung liefern, die je nach Bedarf die Netzspannung reduziert oder erhöht. Diese dynamisch bereitgestellte Blindleistung stabilisiert die Spannungsschwankungen im Netz und sichert die Netzstabilität.

TransnetBW plant am Umspannwerk Stalldorf eine Weiterentwicklung der bisherigen STATCOM-Technologie einzusetzen, das sogenannte STATCOM Gridforming (E-STATCOM). Durch die Gridforming Fähigkeit („netzbildend“) in Kombination mit einer integrierten Kondensatoranlage kann für den Zeitraum von wenigen Sekunden auch Wirkleistung für das Netz bereitgestellt werden, in diesem Zusammenhang auch Momentanreserve genannt. In der Vergangenheit übernahmen Generatoren in Großkraftwerken diese Aufgabe.
 

MENSCH, NATUR UND UMWELT

Im Einklang

TransnetBW ist bestrebt, die Auswirkungen auf Mensch, Umwelt und Natur so gering wie möglich zu halten. Dabei halten wir als Übertragungsnetzbetreiber alle vorgegebenen Immissionsgrenzwerte sicher ein und unterschreiten diese sogar. Im Rahmen der formellen Verfahren ermitteln Umweltgutachter die Auswirkungen auf Mensch, Natur und Umwelt. Diese Erkenntnisse fließen in die Planungen ein und dienen der Vermeidung oder Minimierung von Auswirkungen. 

UMGANG MIT IMMISSIONEN

Grenzwerte unterschreiten

Elektrische und magnetische Feldstärken (EMF)

Jede elektrische Ladung ist von einem elektrischen Feld umgeben. Dieses elektrische Feld existiert bereits, wenn Elektrogeräte (u. a. Haartrockner, Bügeleisen, Computer und Fernseher) mit einem Kabel an das Stromnetz angeschlossen sind. Je höher die Spannung ist, desto größer ist das elektrische Feld. Wird das Gerät eingeschaltet, d. h. der Strom fließt, entsteht ein zusätzliches magnetisches Feld.  TransnetBW plant Projekte so, dass gesetzliche Grenzwerte nicht nur eingehalten, sondern deutlich unterschritten werden.

Für die durch elektrische Anlagen erzeugten elektrischen und magnetischen Felder legt die 26. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes die Grenzwerte fest.

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