Weinheim – Karlsruhe

Projektporträt

Nördlich von Karlsruhe ertüchtigen die Netzbetreiber TransnetBW und Amprion Leitungen und Umspannwerke für zukünftige Aufgaben.

Im Überblick

Länderübergreifende Netzverstärkung

Im Rahmen des Netzausbaus für die Energiewende plant die TransnetBW, auf dem circa 80 Kilometer langen Abschnitt zwischen Weinheim und Karlsruhe eine bestehende 220-Kilovolt (kV)-Freileitung zu verstärken und auf 380 kV umzustellen. Zusätzlich werden auch die Umspannwerke Weinheim, Mannheim (G380), Altlußheim und Rheinau auf 380 kV umgebaut. Dieses Projekt ist der südliche Teil des Vorhabens Nr. 19 im Bundes­bedarfs­plangesetz. Das Vorhaben 19 ist eine länderübergreifende Netzverstärkung zwischen Urberach, südlich von Frankfurt am Main, und Karlsruhe-Daxlanden. TransnetBW plant dieses Vorhaben gemeinsam mit dem Projektpartner Amprion. Amprion ist für den Abschnitt von Urberach bis Weinheim (Vorhaben 19 Nord) verantwortlich. 

  1. Ziel und Vorgehen

    Mit der Netzverstärkung auf 380 kV wird das Übertragungsnetz in der Region noch leistungsfähiger gemacht. Daran anknüpfend werden auch die Umspannwerke baulich angepasst werden. So können Überlastungen künftig vermieden werden. Damit sichern wir die Versorgung in Baden-Württemberg auch in Zukunft.

  2. Festgelegtes Genehmigungsverfahren

    Wir planen die Maßnahme so weit als möglich in bestehender Trasse durchzuführen und auf diese Weise Eingriffe in Natur und Landschaft zu minimieren. 

    Wie genau die Netzverstärkung realisiert wird, legt die Bundesnetzagentur in einem zweistufigen Genehmigungsverfahren fest. Sie ist die zuständige Genehmigungsbehörde für alle Vorhaben im Übertragungsnetz, die durch mehrere Bundesländer oder ins Ausland führen. Die Verfahren, die im Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) für das Leitungsprojekt vorgesehen sind, heißen Bundesfachplanung und Planfeststellung 
    Die Genehmigung der erforderlichen Maßnahmen an den vier Umspannwerken erfolgt nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz ( BImSchG ) bei den zuständigen regionalen Behörden.

Genehmigung Leitung

Aktueller Stand

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat am 31.05.2023 den Untersuchungsrahmen für die Abschnitte Süd 1-3 für das Vorhaben 19 Süd auf www.netzausbau.de veröffentlicht. Auf Grundlage der Ergebnisse der Antrags­konferenz vom 15.03.2023 in Bruchsal hat die BNetzA damit einen Unter­suchungs­rahmen für die Plan­feststellung fest­gelegt. Sie gibt damit den Inhalt der Unterlagen vor, die von TransnetBW im weiteren Verfahren vorzulegen sind. Im nächsten Schritt erfolgt die Einreichung der vollständigen Unterlagen nach § 21 NABEG für alle drei Abschnitte. Der 1000 Meter breite Trassenkorridor, in welcher die Netzverstärkung planbar ist, wurde Ende 2022 mit dem Bundesfachplanungsbeschluss der Bundesnetzagentur verbindlich festgelegt.

Umspannwerke

Ausbau der Knotenpunkte

Umspannwerke dienen als Knotenpunkte zur Aufnahme und Weiterleitung des Stroms in die regionalen Verteilnetze. Im Rahmen der Netzverstärkungsmaßnahme auf 380 kV werden diese Anlagen an die höhere Spannungsebene angepasst.

Aktueller Stand der Maßnahmen an den Umspannwerken: 

Die neue gasisolierte Schaltanlage (GIS), die die bestehende 220-kV-Freiluftschaltanlage ersetzen soll, befindet sich seit Anfang diesen Jahres in Bau. Die Baustelle wurde eingerichtet und erste Erdarbeiten und der Tiefbau haben begonnen. Die Bauarbeiten werden bis voraussichtlich 2025 andauern.

Für Mannheim plant TransnetBW die Errichtung einer neuen gasisolierten Schaltanlage (GIS) für die 380-kV-Spannungsebene beim Großkraftwerk Mannheim. Nach der Vorplanung wurde 2022 die Genehmigung nach Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) bei der Stadt Mannheim beantragt und wenig später auch erteilt.

Am Standort Rheinau wird ein neues Umspannwerk gebaut, um die Versorgung des nachgelagerten Verteilnetzbetreibers, der Stadtwerke Heidelberg, und damit der Stadt Heidelberg sicherzustellen. Es entsteht als 380-kV-luftisolierte Schaltanlage.

Auf dem Gelände des UW Altlußheim wurde eine neue gasisolierte Schaltanlage errichtet. Die Inbetriebnahme-Phase wurde 2021 abgeschlossen. Im Jahr 2022 folgten letzte Restarbeiten. Bis zur Umsetzung der 380-kV-Netzverstärkung Weinheim-Karlsruhe wird die Anlage in 220-kV betrieben. Dann wird sie auf 380-kV umgestellt.

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