13. Mai 2024
Studie zur Kraftwerksstrategie zeigt: „Neubau-Vorschuss“ von TransnetBW entlastet Bundeshaushalt um eine Milliarde Euro
- Neubau-Vorschuss-Konzept von TransnetBW reduziert die Deckungslücke bei Investitionen in wasserstofffähige Gaskraftwerke
- Aktuelle Enervis-Studie zur Kraftwerksstrategie zeigt eine Milliarde Euro Einsparpotential von Bundesmitteln
- Kraftwerksleistung muss regional dort entstehen, wo der Systemnutzen am höchsten ist
Stuttgart. Aktuelle Berechnungen des auf energiewirtschaftliche Fragestellungen spezialisierten Beratungsunternehmens Enervis im Auftrag der Übertragungsnetzbetreiberin TransnetBW zeigen, dass das vom Unternehmen entwickelte Neubau-Vorschuss-Konzept die Deckungslücke bei Investitionen in wasserstofffähige Gaskraftwerke an systemdienlichen Standorten deutlich verringert.
Dr. Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung von TransnetBW: „Die Kraftwerksstrategie der Bundesregierung muss die richtigen Anreize setzen, damit Kraftwerke an den Orten entstehen, wo sie den besten Beitrag für die Versorgungssicherheit und für den sicheren Betrieb des Stromnetzes liefern. Mit dem Neubau-Vorschuss-Konzept liefern wir einen konkreten Beitrag zur Kraftwerksstrategie. Und wir sehen in unserer neuen Studie hierdurch ein erhebliches Einsparpotential von Bundesmitteln, konkret von bis zu mehr als einer Milliarde Euro. Jetzt müssen wir schnell in die Umsetzung kommen, damit der Kohleausstieg noch gelingen kann.“
Unterstützung erfährt TransnetBW von MdB Markus Hümpfer, Berichterstatter der SPD für die Kraftwerksstrategie: „Das Neubau-Vorschuss-Konzept zeigt uns, wie systemdienliche Regionalisierung in der Kraftwerksstrategie gelingt und wie wir in Zeiten von Haushaltsdiskussionen Einspareffekte in Milliardenhöhe erreichen. Ich setze darauf, dass das Bundeswirtschaftsministerium diesen bislang einzigen konkreten Vorschlag zügig prüft und berücksichtigt.“
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Laut Studie schafft der „Neubau-Vorschuss“ von TransnetBW in Kombination mit der Kraftwerksstrategie effiziente und wirksame Anreize für den Zubau der Kraftwerke genau an den Standorten, an denen diese mehrere Systembedarfe gleichzeitig bedienen. Die Regionalisierungswirkung erfolgt dabei über eine zum Investitionszeitpunkt garantierte jährliche Vergütung für die Netzdienlichkeit der Kraftwerke. Damit werden Netzstabilisierungseinsätze von Marktkraftwerken planbar gemacht. Kraftwerksbetreiber werden zwar heute schon für diesen Einsatz finanziell entschädigt – neu wäre, dass dieser Zahlungsstrom nun bei Investition sicher wäre und Investoren damit bessere Konditionen am Kapitalmarkt erzielen könnten.
Damit profitieren besonders die Bieter, die im Süden und Westen Deutschlands bauen wollen, wo Netzstabilisierungseinsätze heute und zukünftig einen erheblichen Teil des Kraftwerksbetriebs ausmachen.
Über das Neubau-Vorschuss-Konzept
Um die Stromversorgung stabil zu halten, führen die deutschen Übertragungsnetzbetreiber bei Netzengpässen Redispatch-Maßnahmen durch. Hierfür werden vor allem im Süden und Westen Deutschlands steuerbare Kraftwerke als Hochfahrleistung benötigt. Bisher handelt es sich dabei weitgehend um konventionelle Kraftwerke.
Im Energiesystem der Zukunft gibt es diese Kraftwerke nicht mehr. Für neue klimafreundliche und steuerbare Anlagen, wie wasserstofffähige Gaskraftwerke, fehlen bislang Investitionsanreize, da sie nach der Merit-Order am Strommarkt erst nach den erneuerbaren Energien zur Nachfragedeckung eingesetzt werden. Der Einsatz dieser Kraftwerke für das Engpassmanagement ist langfristig außerdem nur schwer für Investoren abschätzbar und wird zudem erst nachträglich vergütet.
Der „Neubau-Vorschuss“ schafft schnelle, kosteneffiziente, systemdienliche und beihilferechtlich konforme Investitionsanreize für klimaverträgliche, gesicherte Leistung dort, wo die Anlagen sowohl zur Deckung der Stromnachfrage als auch zur Vermeidung von Netzengpässen beitragen. Das Konzept ist ein Beitrag zur Weiterentwicklung des Marktdesigns und auch mit einem Kapazitätsmarkt kompatibel.
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