21. Februar 2019
SuedLink: Startschuss für endgültige Entscheidung über Korridorverlauf
- TenneT und TransnetBW stellen Ergebnisse detaillierter Untersuchungen von Korridorvarianten vor
- Erdkabel-Korridor soll von Schleswig-Holstein über Westniedersachsen, Nordhessen und Südthüringen nach Bayern und Baden-Württemberg verlaufen
- Bürgerinformation vor Ort ab Ende März 2019
- Bundesnetzagentur entscheidet über SuedLink-Verlauf voraussichtlich Ende 2019
Bayreuth, Stuttgart, 21. Februar 2019. Die Übertragungsnetzbetreiber TenneT und TransnetBW haben heute den Vorschlagskorridor für die Gleichstromverbindung SuedLink vorgestellt, den sie der Bundesnetzagentur Ende Februar zur Entscheidung vorlegen werden. Dieser Korridor ist das Ergebnis umfangreicher Detailuntersuchungen und soll von Schleswig-Holstein über Westniedersachsen, Nordhessen und Südthüringen nach Bayern und Baden-Württemberg verlaufen.
„Durch die detaillierten Untersuchungen der möglichen Korridorvarianten haben wir nun einen konkreten Erdkabelkorridor ermittelt, der Mensch und Natur so gering wie möglich belastet. Damit sind wir jetzt auf der Zielgeraden zum tatsächlichen Korridorverlauf von SuedLink“, sagte Manon van Beek, Vorstandsvorsitzende von TenneT, und appellierte: „Der Netzausbau braucht die Unterstützung der Politik auf allen Ebenen und gesellschaftliche Akzeptanz. Beides ist der Schlüssel, um SuedLink und die gesamte Netzinfrastruktur zu einem Energiewendenetz umzuwandeln.“
Dr. Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung von TransnetBW, sagte: „Transparenz ist eines unserer wichtigsten Anliegen. Das werden wir in den nächsten Wochen bei zahlreichen Dialogveranstaltungen umsetzen und der Öffentlichkeit Einblick in die gesetzlich festgelegte Methode und deren Kriterien bieten, die dem heute präsentierten Vorschlag zugrunde liegen.“
Um Bürgern, Gemeinden und anderen Interessierten vorab die Möglichkeit zu geben, sich zu informieren, veröffentlichen TenneT und TransnetBW die Übersichtskarten zum Vorschlagskorridor und zum Korridornetz auf den Projektwebseiten suedlink.tennet.eu sowie transnetbw.de/suedlink bereits vor Einreichung der Unterlagen bei der Bundesnetzagentur. Außerdem informieren die Übertragungsnetzbetreiber ab dem 25. März die Bürger vor Ort über den Planungsstand und die nächsten Schritte im Genehmigungsverfahren (Termine werden zeitnah auf den Webseiten der Übertragungsnetzbetreiber veröffentlicht). Die Bundesnetzagentur wird die Unterlagen nach der Prüfung der Vollständigkeit öffentlich auslegen. Dann wird auch die formelle Beteiligung durch die Behörde starten.
Hintergrund zum Verfahren:
2017 hatten TenneT und TransnetBW ein ganzes Netz möglicher Korridorabschnitte identifiziert, die für eine detaillierte Untersuchung geeignet waren, darunter eine gesetzlich vorgeschriebene durchgehende Korridoralternative. Die Bundesnetzagentur hatte auf dieser Basis die zu untersuchenden Erdkabelkorridore und die dafür notwendigen Gutachten festgelegt. Danach hatten TenneT und TransnetBW in den vergangenen Monaten diese Korridorvarianten – insgesamt rund 2.000 Kilometer – anhand von ca. 150 Kriterien detailliert untersucht und bewertet. Auf dieser Basis wiesen die Übertragungsnetzbetreiber nun den Vorschlagskorridor als den nach Abwägung aller Untersuchungen aus ihrer Sicht am besten geeigneten Korridor sowie weitere Korridorvarianten (Korridornetz) aus. Auf Basis dieser Unterlagen und des offiziellen Beteiligungsverfahrens entscheidet die Bundesnetzagentur voraussichtlich Ende 2019 über den tatsächlichen Korridorverlauf von SuedLink.
Zu SuedLink:
SuedLink soll als Gleichstrom-Erdkabelverbindung die windreichen Regionen Norddeutschlands mit den Verbrauchszentren im Süden der Republik verbinden. Die Verbindung wird von TenneT und TransnetBW realisiert. Das Investitionsvolumen beträgt rund zehn Milliarden Euro. SuedLink besteht aus zwei Maßnahmen mit einer Kapazität von jeweils zwei Gigawatt. Die Maßnahmen werden in Schleswig-Holstein in Wilster und Brunsbüttel beginnen; Endpunkte sind Bergrheinfeld in Bayern und Leingarten/Großgartach in Baden-Württemberg. Das Projekt befindet sich im Bundesfachplanungsverfahren und ist in fünf Teilabschnitte aufgeteilt. Am Ende dieses Verfahrens legt die Bundesnetzagentur einen 1.000 Meter breiten Korridor fest. Erst in dem anschließenden Planfeststellungsverfahren entscheidet die Behörde über den genauen Erdkabel-Verlauf.
SuedLink ist ein „Projekt von gemeinsamem Interesse“ (Project of Common Interest, PCI) der Europäischen Union sowie seit 2012 im Bundesbedarfsplangesetz festgelegt. Damit ist das Vorhaben entscheidend für die weitere Verbesserung der Versorgungssicherheit und den Ausbau der erneuerbaren Energien. Darüber hinaus fördert die Europäische Union das Vorhaben im Rahmen von „Connecting Europe“.
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