21. Dezember 2016

Transnet BW baut Umspannwerk Altlussheim auf 380 kV um

  • Errichtung einer 380-kV gasisolierten Schaltanlage
  • Rückbau der bestehenden Freiluftschaltanlage in 220 kV
  • Umbau im Rahmen der 380-kV-Netzverstärkung Weinheim-Karlsruhe

TransnetBW baut ihr Umspannwerk am Standort Altlußheim auf 380 Kilovolt (kV) um. Hintergrund ist die geplante Netzverstärkung der Übertragungsleitungen zwischen Weinheim und Karlsruhe mit einer Umstellung von 220 auf 380 kV. Sie ist Teil einer Netzverstärkungsmaßnahme zwischen den Regionen Frankfurt und Karlsruhe und soll sicherstellen, dass auch künftig bei hohen Lastflüssen in der Region die Versorgungssicherheit gewährleistet ist. Das Umspannwerk Altlußheim ist ein wichtiger Netzverknüpfungspunkt für das Projekt und wird ab 2022 die auf 380 kV verstärkte Leitung einbinden.

TransnetBW plant in Altlußheim die Errichtung einer gasisolierten Schaltanlage in 380 kV. „Wir haben uns für eine gasisolierte Schaltanlage entschieden, weil sie nur ein Fünftel der Fläche einer entsprechenden Freiluftschaltanlage benötigt. Für eine 380-kV-Freiluftschaltanlage wäre dort gar kein Platz“, so Martin Hengsteler, Projektleiter für den Umbau des Umspannwerks bei TransnetBW. Die gasisolierte 380-kV-Schaltanlage soll die bestehende 220-kV-Schaltanlage ab 2020 ersetzen. Sie wird dann zunächst mit 220 kV Spannung betrieben, bis die Netzverstärkung zwischen Weinheim und Karlsruhe fertiggestellt ist. Danach erfolgt der Betrieb mit 380 kV. Die bestehende Freiluftschaltanlage wird abgebaut. Altlußheim ist das erste von vier Umspannwerken, die für die Netzverstärkung zwischen Weinheim und Karlsruhe auf 380 kV umgebaut werden. „Wir starten in Altlußheim bereits jetzt, damit alle vier Umspannwerke nach und nach fertig gestellt und 2022 betriebsbereit für die verstärkte Leitung sind“, sagt Hengsteler.

Die Genehmigung nach Bundesimmissionsschutz-Gesetz für die Erneuerung und den Umbau der Anlage wurde nun von TransnetBW beim Rhein-Neckar-Kreis beantragt. Die Planung und Realisierung der neuen Anlage sowie den Rückbau der bestehenden Freiluftschaltanlage hat TransnetBW an die Firma GE Grid GmbH vergeben. Umbau und Erneuerung des TransnetBW Umspannwerks in Altlußheim sind unabhängig von der bereits in Umsetzung befindlichen Maßnahme der Netze BW am gleichen Standort.

Ein Umspannwerk dient der Verbindung zwischen unterschiedlichen Spannungsebenen, z. B. 380 kV und 110 kV. In Umspannwerken gibt es neben den Transformatoren immer Schaltanlagen. Diese sind als Freiluftschaltanlage oder in „gekapselter“ Form als gasisolierte Schaltanlage aufgebaut. Mit den Transformatoren wird die Verbindung der Spannungsebenen hergestellt und die elektrische Energie zwischen den Spannungsebenen übertragen. In der Schaltanlage erfolgt die eigentliche Stromverteilung zwischen den angeschlossenen Freileitungen. Eine Schaltanlage funktioniert bildlich wie eine Steckdosenleiste. Der Unterschied zwischen Freiluft- und gasisolierter Schaltanlage besteht darin, dass die gasisolierte Schaltanlage metallisch gekapselt und innerhalb eines Gebäudes aufgebaut wird. Die Geräte der Freiluftschaltanlage werden im Freien aufgebaut. Durch die Kapselung der gasisolierten Schaltanlage verringert sich der Platzbedarf auf etwa ein Fünftel gegenüber der Freiluftschaltanlage.

Für Rückfragen und Hinweise zum Umbau des Umspannwerks und zur 380-kV-Netzverstärkung Weinheim-Karlsruhe bietet TransnetBW eine kostenlose Hotline für die Öffentlichkeit an: Unter 0800/380470-1 oder per E-Mail unter dialognetzbau@transnetbw.de steht Ihnen unser „DIALOG Netzbau“ zur Verfügung.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Regina König
Pressesprecherin
T +49 711 21858-3155
r.koenig@transnetbw.de

Alexander Schilling
Alexander SchillingPressesprechera.schilling@transnetbw.de+49 711 21858-3449