20. Januar 2021
Transnet BW und Jedlix kooperieren: Gebündelte Kompetenz für Mobilitäts- und Energiewende
- Feldversuch untersucht Potenzial von Elektrofahrzeugen für Bereitstellung von Regelreserve
- Über 100 Eigner von Elektrofahrzeugen können teilnehmen
- Erster Labortest mit Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) erfolgreich
Stuttgart, Rotterdam. Der deutsche Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW und der niederländische Smart-Charging-Plattform-Betreiber Jedlix kooperieren. Gemeinsam untersuchen die Unternehmen das Potenzial von Elektrofahrzeugen zur Bereitstellung von Regelreserve. Geplant ist ein Feldversuch, der in dieser Größenordnung in Deutschland einzigartig ist: Teilnehmen können über 100 Eigner von Elektrofahrzeugen in der TransnetBW-Regelzone Baden-Württemberg, die ihre Fahrzeuge zuhause laden.
Die E-Autos werden über einen Zeitraum von rund drei Monaten als virtuelles Kraftwerk zusammengeschaltet. So wollen die Kooperationspartner untersuchen, inwiefern sich verteilte und an variablen Standorten angeschlossene Elektrofahrzeuge zur Bereitstellung von Regelreserve für das Stromnetz eignen. Momentan werden diese Reserven in erster Linie von großen und mittelgroßen Kraftwerken bereitgestellt.
„Wir analysieren sehr genau, wie sich Elektrofahrzeuge für die Stabilisierung des Netzes nutzen lassen. Sie haben das Potential, in Zukunft Regelreserveleistung zur Verfügung zu stellen und so einen Beitrag zu einer sicheren Stromversorgung zu leisten“, erklärt Kay Wiedemann, Projektleiter bei TransnetBW.
Der Feldversuch soll auch zeigen, wie die Integration von Elektroautos in den deutschen Markt für Regelreserve möglich wäre. Darüber hinaus lassen sich regulatorische und technische Herausforderungen identifizieren, die einer Teilnahme von Elektrofahrzeuge am Regelreservemarkt derzeit entgegenstehen und mögliche Lösungen entwickeln, damit diese einen Beitrag zu einem ausgeglichenen Energiesystem leisten können.
"Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit TransnetBW. Dank der jüngsten Anreize kommt der deutsche E-Mobilitätsmarkt richtig in Schwung und könnte eine Schlüsselrolle bei der Energiewende spielen. Dieses Projekt soll den Weg für den Übergang zu sauberer Mobilität und Energie weiter ebnen," sagt Serge Subiron, CEO von Jedlix.
Im Herbst 2020 hatten zehn E-Auto-Fahrer einen ersten Labortest unterstützt, der unter wissenschaftlicher Begleitung des Fraunhofer-Instituts für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) bereits vielversprechend verlaufen war. Dabei demonstrierte Jedlix erfolgreich seine Smart-Charging-Plattform und steuerte den Ladeprozess der Fahrzeuge.
In kleinem Maßstab zeigte der Test, wie Elektrofahrzeuge auf simulierte Regelreserveabrufe eines Übertragungsnetzbetreibers reagieren. Auch unerwartete Ereignisse, etwa die Unterbrechung des Ladevorganges eines Fahrzeuges, konnten durch intelligente Steuerung und den Einsatz von Ersatz-Fahrzeugen in Echtzeit ausgeglichen werden.
Fahrer von Elektrofahrzeugen in Baden-Württemberg sind eingeladen, an dem Feldtest teilzu-nehmen. Weitere Informationen über den Feldtest und die Teilnahmevoraussetzungen finden Sie unter http://www.jedlix.com/de/transnetbw-project.
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