29. Juni 2020

SuedLink: Auftrag für kunststoffisolierte 525-Kilovolt-Erdkabel vergeben

  • TenneT und TransnetBW investieren rund 2 Milliarden Euro in moderne Kabeltechnologie
  • Aufträge an die Unternehmen NKT und Prysmian vergeben.
  • SuedLink macht großen Schritt in Richtung Umsetzung.

Bayreuth/Stuttgart/Würzburg. Die Übertragungsnetzbetreiber TenneT und TransnetBW treiben das Energiewendeprojekt SuedLink weiter voran. Parallel zum laufenden Genehmigungsverfahren haben sich beide Unternehmen für kunststoffisolierte Erdkabel mit 525 Kilovolt Spannung entschieden. Für die Lieferung und Verlegung der Erdkabel wurden die Firmen NKT GmbH & Co. KG und Prysmian PowerLink S.r.I. beauftragt. Das Vergabevolumen liegt bei rund zwei Milliarden Euro.

"SuedLink wird zukünftig das Rückgrat der Energiewende in Deutschland bilden. Mit den Aufträgen für die Gleichstrom-Erdkabel gehen wir nun von der Planung zur Realisierung dieser wichtigen Stromverbindung über", sagte Tim Meyerjürgens, Geschäftsführer von TenneT. Für die geplanten vier Gigawatt Übertragungskapazität zwischen Schleswig-Holstein, Bayern und Baden-Württemberg werden rund 2.500 km Kabel benötigt.

Nach erfolgreichen Präqualifikationstests mehrerer Kabelhersteller werden TenneT und TransnetBW kunststoffisolierte Gleichstromerdkabel mit einer Spannungsebene von 525 Kilovolt bei SuedLink einsetzen, da diese durch die hohe Spannung mehr Leistung übertragen können. Zudem halbiert sich im Vergleich zur Spannungsebene mit 320 Kilovolt die Anzahl der benötigten Kabel. Dank geringerer Übertragungsverluste und geringerer Tiefbauarbeiten ermöglichen die Kabel neben wirtschaftlichen Vorteilen eine landschaftsschonende Realisierung von SuedLink. "Wir sind sehr zufrieden, dass wir diese innovative und umweltschonende Technik nun bei SuedLink einsetzen können", erläuterte Dr. Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung von TransnetBW.

Die technische Eignung und Betriebssicherheit der 525-Kilovolt-Kabel wurde zuvor in einer langjährigen Testphase mehrerer Kabelhersteller erprobt. Unter praxisnahen Bedingungen wurden die Kabel wiederholt verschiedenen Belastungen ausgesetzt. Diese erfolgreich verlaufenen Präqualifikationstests haben nachgewiesen, dass die Technologie zuverlässig und sicher ist.

Die beiden Kabelhersteller übernehmen sämtliche Arbeiten. Diese umfassen die Auslegung, Herstellung, Logistik, Installation der Erdkabel in die vorbereiteten Gräben und Querungen sowie die Montage der Verbindungsmuffen und der Endverschlüsse und der abschließenden Hochspannungsprüfung des Kabelsystems. Produziert werden die Kabel unter höchsten Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards nach derzeitigem Stand bei NKT in Köln und Karlskrona (Schweden) sowie bei Prysmian in Gron und Montereau (Frankreich) sowie in Pikkala (Finnland).

Über SuedLink
SuedLink ist mit einer Länge von rund 700 Kilometern und einer Investitionssumme von zehn Milliarden Euro das größte Infrastrukturprojekt der Energiewende in Deutschland. Das Vorhaben befindet sich gerade im Übergang von der Bundesfachplanung zum Planfeststellungsverfahren. Für den ersten, nördlichen Abschnitt hat TenneT bereits zu Beginn des Jahres den Antrag auf Planfeststellung eingereicht. Die übrigen Abschnitte sollen im Laufe des Jahres folgen.

TenneT ist bei SuedLink für den nördlichen Trassenabschnitt und die Konverter in Schleswig-Holstein und Bayern zuständig. In den Zuständigkeitsbereich von TransnetBW fallen der südliche Trassenabschnitt und der Konverter in Baden-Württemberg.

Alexander Schilling
Alexander SchillingPressesprechera.schilling@transnetbw.de+49 711 21858-3449