Hochrhein | Herbertingen – Waldshut-Tiengen

Technologie und Umwelt

Mögliche Auswirkungen unserer Anlagen und Planungen auf Menschen und Umwelt stehen im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit und werden nach Möglichkeit vermieden oder so weit wie möglich minimiert.

Leitungsanlagen

Um eine möglichst verlustarme Stromübertragung über große Distanzen zu erreichen, arbeitet das Übertragungsnetz in der Regel auf der 220- bzw. 380-kV-Spannungsebene. Die vielfach erprobte Freileitungstechnologie ist leicht zu warten und kann bei Ausfällen im Normalfall schnell wieder in Betrieb gehen. 

Die Masten, die üblicherweise im Abstand von 300 bis 500 Metern voneinander entfernt stehen, tragen meist mehrere Stromkreise. Pro Stromkreis gibt es drei Phasen. Bei 380-kV-Leitungen bilden in der Regel vier Leiterseile eine Phase. Die Leiterseile werden durch Isolatoren vom geerdeten Mast entkoppelt. An der Mastspitze ist das Erdseil montiert. Erdseile dienen dem Blitzschutz und der Datenübertragung zwischen den Umspannwerken.

Umspannwerke

Umspannwerke verbinden die verschiedenen Spannungsebenen des Stromnetzes. Durch Transformatoren wird das Übertragungsnetz mit dem Hochspannungs- bzw. Verteilnetz verknüpft. 380- und 220-kV-Leitungen bilden das Übertragungsnetz und dienen der Stromübertragung über große Distanzen hinweg. 110-kV-Leitungen bilden das Hochspannungs- bzw. Verteilnetz, über das der Strom in der Region verteilt wird. Die Transformation funktioniert in beide Richtungen. Außerdem verfügen Umspannwerke über Schalt-, Mess- und Regeltechnik und garantieren den stabilen Betrieb des Stromnetzes.

Mehr zum Thema Umspannwerke erfahren Sie in unserer Umspannwerks-Broschüre.

Umgang mit Immissionen

Grenzen nicht überschreiten

Elektrische und magnetische Felder

Freileitungen erzeugen elektrische und magnetische Felder. Je höher die Spannung, desto stärker ist auch das elektrische Feld. Das elektrische Feld einer 380-kV-Leitung bleibt konstant, unabhängig davon, wie viel Strom zwischen zwei Umspannwerken fließt.

Neben einem elektrischen Feld entsteht auch ein magnetisches Feld. Die Stärke des magnetischen Felds ist von der Auslastung der Freileitung abhängig. Elektrische und magnetische Felder nehmen mit größer werdendem Abstand zu den Leiterseilen ab. Für die elektrischen und magnetischen Felder legt die 26. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (26. BImSchV) Grenzwerte fest. Wir nehmen unsere gesetzliche Verpflichtung wahr, bei allen Anlagen die Möglichkeiten zur Minimierung der elektrischen und magnetischen Felder nach dem Stand der Technik auszuschöpfen.

Geräusche

Geräuschentwicklung bei Freileitungen oder Umspannwerken ist ein wichtiges Thema. Unter bestimmten Wetterbedingungen mit hoher Luftfeuchtigkeit können in geringer Entfernung zu Freileitungen Koronaentladungen wahrgenommen werden. Dabei ist ein Knistern oder Brummen zu hören. Unsere Anlagen werden so geplant und gebaut, dass die Richt- und Grenzwerte nach der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm) eingehalten bzw. möglichst unterschritten werden.

Mensch, Natur und Umwelt

Im Einklang

Nachhaltigkeit hat bei TransnetBW einen hohen Stellenwert. Daher sind wir bestrebt, die Auswirkungen auf Mensch, Natur und Umwelt so gering wie möglich zu halten. Dabei halten wir als Übertragungsnetzbetreiber alle vorgegebenen Richt- und Grenzwerte sicher ein.

Im Rahmen der formellen Verfahren ermitteln Umweltgutachter die Auswirkungen auf Mensch, Natur und Umwelt. Diese Erkenntnisse fließen in die Planungen ein. Ermittelt, beschrieben und bewertet werden die Auswirkungen des Vorhabens auf folgende Schutzgüter sowie deren Wechselwirkung:

  • Mensch
  • Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt
  • Fläche, Boden, Wasser, Luft, Klima, Landschaft
  • das kulturelle Erbe
  • sonstige Sachgüter
     

Aus diesen Erkenntnissen werden geeignete Maßnahmen erarbeitet, wie die Auswirkungen vermieden oder minimiert werden können.

Hintergrund

Was ist eine Netzverstärkung? 

Das Projekt Hochrhein (P206) ist eine Netz­verstärkung, die weitgehend in bestehender Trasse erfolgt.

Bei einer Netzverstärkung wird die Übertragungs­kapazität bestehender Leitungen, z.B. durch einen Ersatzneubau, erhöht. Damit wird der Transport höherer Strommengen in der Region ermöglicht und die Systemstabilität sowie die Versorgung der Region langfristig gesichert.

Wird die Übertragungskapazität von Stromleitungen erhöht, müssen auch die daran angeschlossenen Umspannwerke baulich angepasst werden. Bestehende Umspannwerke, die bisher auf 220-kV-Höchstspannungsebene angesiedelt sind, werden auf 380-kV umgerüstet. In manchen Fällen ist auch der Neubau von Umspannwerken erforderlich.

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