Netzbooster Kupferzell

Genehmigungs­verfahren

Bevor der Bau des Netzboosters beginnen konnte, musste das Projekt ein mehrstufiges Planfeststellungsverfahren durchlaufen. Im Rahmen einer breiten Öffentlichkeitsbeteiligung haben Bürgerinnen und Bürger sowie sogenannte Träger öffentlicher Belange, Einwendungen und Stellungsnahmen eingebracht und Hinweise gegeben, die soweit möglich von TransnetBW aufgegriffen wurden.

PLANFESTSTELLUNGSVERFAHREN 

Schritt für Schritt zum Beschluss

Als Vorhabenträgerin war TransnetBW für die Erstellung des Planfeststellungsantrags und die Planunterlages des Netzboosters zuständig. Entschieden über den Antrag und die Planung hat als verfahrensführende Genehmigungsbehörde das Regierungspräsidium Stuttgart.

Antrag auf Planfeststellung

Zu Beginn des Verfahrens hat TransnetBW einen Antrag auf Planfeststellung gestellt. Der Antrag enthielt die vollständigen Unterlagen und Gutachten - u.a. zur Anlagensicherheit und zum Brandschutz -, die die Planung des Netzboosters verständlich und ausführlich erläutern und begründen. Diesen Antrag reichte TransnetBW beim Regierungspräsidium Stuttgart ein.

Beteiligung der Öffentlichkeit

Nachdem TransnetBW den Antrag auf Durchführung des Planfeststellungsverfahrens eingereicht hatte, prüfte das Regierungspräsidium Stuttgart die Unterlagen auf Vollständigkeit. Nach Bestätigung der Vollständigkeit wurden die Unterlagen für die Dauer von vier Wochen in der Gemeinde Kupferzell öffentlich ausgelegt und waren im Internet einsehbar. 

Alle Privatpersonen, deren Belange von der Anlage berührt werden, hatten die Möglichkeit, schriftlich Einwendung zu erheben. Träger öffentlicher Belange (TöB), wie etwa Gemeinden, Verbände und Versorgungsunternehmen, deren Belange vom Vorhaben berührt sind, gaben Stellungnahmen ab. Einwendungen und Stellungnahmen wurden dann zusammen mit den Erwiderungen der TransnetBW bei einem Erörterungstermin im November 2023 abschließend diskutiert.

Planfeststellungsbeschluss

Im März 2024 entschied das Regierungspräsidium Stattgart über die Zulässigkeit der von TransnetBW eingereichten Pläne und erteilte mit dem Planfeststellungsbeschluss die Genehmigung für den Bau und den Betrieb der Anlage. Zuvor hatte das Regierungspräsidium im August 2023 den Start von bauvorbereitenden Maßnahmen genehmigt. 

Bau

Rückblick 

Vorgezogener Baubeginn

Ende August 2023 hat das Regierungspräsidium Stuttgart auf Antrag der TransnetBW die Genehmigung für den vorgezogenen Baubeginn erteilt.

Auf dieser Grundlage hat TransnetBW im September 2023 mit ersten Maßnahmen zur Vorbereitung für den Bau des Netzboosters begonnen. Darunter die für den späteren Bau der Anlage erforderlichen Geländeanpassungen, die Anbindung der Baustelle an das Straßennetz und das Anlegen von Baustelleneinrichtungsflächen einschließlich erster Baustellencontainer.

Begleitet wurde der vorgezogene Baubeginn von einer frühzeitigen Einbindung der Gemeinde einschließlich der Verteilung von Informationsschreiben an die Anrainer sowie einer Bürgersprechstunde vor Ort.

Offizielle Baustelleneröffnung

Nach Erhalt des Planfeststellungsbeschluss im März 2024 folgte der offizielle Baubeginn am 10. Juni 2024, als TransnetBW die Netzboosterbaustelle feierlich eröffnete. Über 150 Gäste - darunter Vertreterinnen und Vertreter der Kommunal- und Landespolitik sowie Bürgerinnen und Bürger – waren dabei, als eine Bodenplatte als symbolischer Akt gestempelt wurde.

Als offiziellen Akt stempelten Paul McCusker (SVP & President EMEA Fluence), Ian Vincent Schölzel (Landrat des Hohenlohekreises), Dr. Werner Götz (Vorsitzender der Geschäftsführung von TransnetBW), Thekla Walker (Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg), Christoph Spieles (Bürgermeister Kupferzell) und Severin Mosek (Gesamtprojektleiter Netzbooster) eine symbolische Bodenplatte.

Bauphasen im Überblick

1. Geländeanpassungen

TransnetBW passt das Gelände so an, dass sich der Netzbooster harmonisch in die Landschaft einfügt und eine ebene Fläche entsteht. Höhere Bereiche werden abgetragen, Senken aufgefüllt. Das bewegte Bodenmaterialwird benutzt, um Böschungen abzuflachen und einen Sichtschutzwall zu errichten. So wird gleichzeitig der Abtransport minimiert.

2. Anlegen von Entwässerungskanälen

Zur kontrollierten Entwässerung selbst bei Starkregen errichtet TransnetBW ein mehrstufiges System. Dieses besteht aus Einläufen, unterirdischen Rückhaltekanälen und einem Regenrückhaltebecken, über das das Regenwassergedrosselt in die Leimengrube abfließt.

3. Anlegen von Straßen und Kabelkanälen

Für Bau, Wartung und Instandhaltung der Anlage legt TransnetBW Zufahrtsstraßen und Aufstellflächen an. Kabelkanäle aus U-förmigen Betonfertigteilen verbindenspäter die Anlagenteile mit dem Betriebsgebäude. Die Kanäle beinhalten Signal-, Niederspannungs- und Mittelspannungskabel und werden nach Abschluss der Arbeiten mit Deckeln verschlossen.

4. Gießen der Bodenplatten

Der Netzbooster setzt sich aus 30 Untereinheiten, den sogenannten „Subnestern“, zusammen. Diese stehen auf Bodenplatten aus wasserundurchlässigem Beton. Jede Platte ist 520 m² groß, besitzt Aufkantungen als Auffangwannen und wird schrittweise gegossen. Insgesamt ergibt sich eine Fläche von 15.600 m².

5. Bau des Betriebsgebäudes

Das Betriebsgebäude ist das Herzstück der Anlage. Es steuert die Subnester und enthält auf zwei Stockwerken alle betriebsrelevanten Komponenten. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach dient der Eigenversorgung. Im Betrieb bleibt das Gebäude unbesetzt und wird von der Hauptschaltleitung in Wendlingen aus gesteuert.

6. Anlieferung der Anlagenkomponenten

Nach Fertigstellung der Bodenplatten installiert TransnetBW pro Subnest zwei Transformatoren, vier Wechselrichter und 12 bis 16 Batterie-Cubes.

7. Verkabelung der Anlage

Abschließend verlegt TransnetBW Kabel zwischen dem Betriebsgebäude und den Subnestern, um alle Komponenten sowie die Sicherheits- und Anlagentechnik zu verbinden.

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