04. August 2023

SuedLink: Bauarbeiten im Bergwerk und Kampfmitteluntersuchungen gestartet

  • Im südlichsten SuedLink-Abschnitt haben TransnetBW und Südwestdeutsche Salzwerke mit der Herstellung der Trasse unter Tage begonnen
  • Das Teufen der neuen Schächte als übertägig sichtbare Maßnahme beginnt ab Mitte 2024
  • In den anderen Abschnitten machen Kampfmittelteams parallel den Weg frei für den Bau, im Oktober folgen vorbereitende archäologische Arbeiten

Stuttgart. Die Übertragungsnetzbetreiberin TransnetBW und die Südwestdeutsche Salzwerke AG haben mit dem Bau des untertägigen Bergwerksabschnitts zwischen Bad Friedrichshall und Leingarten begonnen. Dirk Fraas leitet bei TransnetBW das Teilprojekt Bergwerk und erklärt: „Unsere Arbeiten sind wie geplant gestartet. Eine 120 Tonnen schwere Teilschnittmaschine fährt die knapp 1,5 Kilometer lange Verbindungsstrecke zwischen dem geplanten Schacht in Leingarten und dem bestehenden Grubengebäude auf.“

Zusätzlich werden laut Fraas Bohrkammern für die Richtbohrstrecke errichtet. In diese eigens für die SuedLink-Kabel erstellte, untertägige Horizontalbohrung werden später die Gleichstromkabel eingezogen werden. Neben der Verlegung im gefrästen Kabelgraben (ca. 8,8 Kilometer Länge) und der Verlegung in einem durch Betonfertigteilelemente abgetrennten Bereich (ca. 5,8 Kilometer Länge), kommt die Variante der Horizontalbohrung aus Platzgründen auf einer Distanz von ca. 1,4 Kilometer Länge zum Einsatz. Die Auffahrung der ebenfalls 1,5 Kilometer langen, untertägigen Verbindungsstrecke zwischen Bad Friedrichshall und dem bestehenden Grubengebäude erfolgt im Anschluss an die Herstellung der Anbindungsstrecke an den Schacht in Leingarten.

Ab Mitte 2024 wird die Teufung der neuen Schächte im Bad Friedrichshaller Ortsteil Kochendorf und in Leingarten beginnen, in denen die SuedLink-Kabel dann kontrolliert abgespult und in rund 200 Meter Tiefe eingezogen werden. Untertägig werden die Kabel knapp 16 Kilometer durch die Grubenbaue der Südwestdeutsche Salzwerke AG geführt. Alle Planungs- und Bauarbeiten für den Trassenabschnitt unter Tage realisieren TransnetBW und die Südwestdeutsche Salzwerke AG in enger Projektpartnerschaft. Die Südwestdeutsche Salzwerke AG ist Eigentümer des Bergwerksverbunds Heilbronn und Kochendorf und betreibt seit Ende des 19. Jahrhunderts Steinsalzabbau.

Parallel machen Kampfmittelexperten den Weg frei für den eigentlichen Bau von SuedLink – ab sofort in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, ab Oktober in Niedersachsen und Hessen. Die Kampfmitteluntersuchung mit anschließender Verdachtspunkträumung stellt entlang des geplanten Trassenverlaufs mit Flächen- und Tiefensondierungen sicher, dass die Flächen frei von Blindgängern oder Waffen- und Munitionsresten und spätere Bodeneingriffe damit gefahrlos möglich sind. Um eine anschließende Beseitigung und mögliche Entschärfung bzw. Sprengung gefundener Kampfmittel kümmern sich die Kampfmittelräumdienste der einzelnen Bundesländer.

Im Oktober folgen außerdem vorbereitende archäologische Arbeiten. Archäologen aus ganz Europa werden in dieser längsten archäologischen „Stichprobe“ Deutschlands mithelfen, das kulturelle Erbe zu erhalten. Dabei werden im Bereich des SuedLink-Verlaufs kleinflächige Untersuchungen, sogenannte Suchschnitte, angelegt, um einen ersten Einblick in den Boden zu erhalten. Gefundene Objekte werden geborgen und wo notwendig ausgegraben und dokumentiert. Anschließend wird der Boden wieder rückverfüllt. In der Regel dauern diese ausschließlich der Erkundung dienenden Arbeiten ein bis zwei Wochen. Großflächige Ausgrabungen folgen später und erfolgen stets in enger Abstimmung mit den Denkmalfachbehörden der Bundesländer.

Über SuedLink

SuedLink ist mit einer Länge von rund 700 Kilometern und einer Investitionssumme von zehn Milliarden Euro das größte Infrastrukturvorhaben der Energiewende. SuedLink wird ab 2028 als Gleichstrom-Erdkabelverbindung die windreichen Regionen Norddeutschlands mit Bayern und Baden-Württemberg verbinden. Die Verbindung wird von den beiden Übertragungsnetz-betreibern TransnetBW und TenneT realisiert. TenneT ist für den nördlichen Trassenabschnitt und die Konverter in Schleswig-Holstein und Bayern zuständig, TransnetBW verantwortet den südlichen Trassenabschnitt und den Konverter in Baden-Württemberg.

Weitere allgemeine Informationen über SuedLink finden Sie unter https://suedlink.com, Informationen zur Verlegung unter Tage finden Sie in unserer Broschüre: https://suedlink.com/documents/Broschuere_Bergwerk.pdf

  • Ca. 16 km untertägiger Verlauf im Planfeststellungsabschnitt E3  
  • In ca. 200 m Tiefe  
  • Projektpartnerschaft: TransnetBW und Südwestdeutsche Salzwerke  
  • Teufen von zwei neuen Schächten, Durchmesser Schacht: ca. 5 Meter  
  • Neuauffahrung zwischen beiden Schächten und dem bestehenden Grubengebäude: ca. 3 Kilometer insgesamt (jew. ca. 1,5 Kilometer)  
  • Legeweisen des Kabels: im gefrästen Kabelgraben (ca. 8,8 km Länge), in einem durch Betonfertigteilelemente abgetrennten Bereich (ca. 5,8 km Länge) und Horizontalbohrung (ca. 1,4 km Länge)  
  • Bauzeit: Abteufen der zwei Schächte: jew. ca. 2 Jahre; Herstellung der untertägigen Trasse einschließlich Kabelinstallation: ca. 3 Jahre (und wird teilweise parallel zu den Teufarbeiten ausgeführt) 

Alexander Schilling
Alexander SchillingPressesprechera.schilling@transnetbw.de+49 711 21858-3449