02. August 2019
„Offen, kritisch und konstruktiv“
Seit 1. März ist Michael Jesberger als neuer technischer Geschäftsführer bei TransnetBW verantwortlich für den System- und Anlagenbetrieb des Unternehmens. Aus seiner vorherigen Tätigkeit bei TenneT TSO ist er bestens vertraut mit den Herausforderungen, vor denen die Übertragungsnetzbetreiber stehen. Wir stellen Ihnen den neuen COO vor.
Herr Jesberger, Sie sind nun seit fast drei Monaten bei der TransnetBW. Was sind Ihre ersten Eindrücke?
Ich habe die Unternehmenskultur der TransnetBW als sehr angenehm, zielorientiert und pragmatisch kennengelernt. Und im Spagat zwischen Pragmatismus und Formalität liegt ja oftmals die Kunst. Ich denke, dass man bei einem Netzbetreiber beides braucht. Und mein erster Eindruck ist: Das funktioniert hier ganz gut.
Was gefällt Ihnen außerdem?
Sehr positiv finde ich den intensiven Umgang mit dem Thema Innovation. Die TransnetBW beschäftigt sich aktiv mit ihrer zukünftigen strategischen Ausrichtung und probiert in mehreren Projekten neue Dinge aus, um ihre Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit zu steigern. Das gefällt mir. Es ist gut, Neues zu versuchen – auch außerhalb des bekannten ÜNB-Geschäfts.
Was macht aus Ihrer Sicht ein Unternehmen erfolgreich?
Im Idealfall sollten wir alle unser Unternehmen als Organismus verstehen, in der die Leber nicht ohne den Magen kann und das Hirn nicht ohne das Herz. Alle Funktionsbereiche haben eine gleichwertige Stellung. Nur wenn sie zusammenwirken und harmonieren, kann das Gesamtergebnis letztendlich optimal sein. Niemand ist wichtiger oder weniger wichtig als alle anderen.
Worin sehen Sie die zentralen Herausforderungen für die Übertragungsnetzbetreiber in den kommenden Jahren?
Als erstes ist sicher Europa mit den Themenfeldern der Regulierung und der immer engeren Verzahnung der Märkte und des Netzbetriebs zu nennen. Zweitens dann unsere nationale Klimapolitik — diese muss in den europäischen Kontext integriert werden. Und schließlich ist das Thema Technologie extrem wichtig. Bis heute stehen lediglich Freileitungen und Umspannwerke in der Landschaft. In nächster Zukunft werden jedoch 400-kV-Kabel, Netzbooster, viel zusätzliche Leistungselektronik und Onshore-HGÜs hinzukommen. Das sind alles neue Technologien und Entwicklungen, die Herausforderungen mit sich bringen und zugleich viele neue Chancen für uns bereithalten.
Wie sollten wir diesen Herausforderungen begegnen?
Ganz einfach: offen, kritisch und konstruktiv.
Dieser Beitrag ist in der Sommer-Ausgabe 2019 des Kundenmagazins 3239+ erschienen.
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