10. August 2023
TransnetBW informierte in Merdingen über die 380-kV-Netzverstärkung Eichstetten – Bundesgrenze Frankreich
- Informationsmarkt in Merdingen am 08. August 2023
- Einblicke in die aktuelle Genehmigungsplanungsphase
Im Rahmen eines Informationsmarktes in Merdingen hat die Übertragungsnetzbetreiberin TransnetBW am 08. August die Öffentlichkeit sowie die Träger öffentlicher Belange frühzeitig über die Netzverstärkung in der Region informiert. „Die Höchstspannungsleitungen zwischen Eichstetten am Kaiserstuhl und der Bundesgrenze zu Frankreich werden bei laufendem Betrieb fit für die Zukunft gemacht. Damit stellt TransnetBW sicher, dass zukünftig mehr Strom über die Landesgrenze hinweg fließen kann“, so Projektleiter Alexander Wasem. Das Projekt betrifft zwei Leitungsanlagen und umfasst den Ersatzneubau von insgesamt 51 Masten auf einer Länge von rund 18 Kilometern in sechs Gemeinden und zwei Landkreisen.
Im Rahmen des Informationsmarktes wurde der im Mai 2023 bei der Bundesnetzagentur eingereichte Antrag auf Planfeststellungsbeschluss vorgestellt. Die präsentierten Maststandorte basieren auf dem aktuellen Stand der Planung. Bis zur Einreichung der finalen Antragsunterlagen im Jahr 2025 sind weiterhin Anpassungen am Trassenverlauf, beispielsweise auf Grund von Ergebnissen aus der Umweltplanung möglich. „Der vorgestellte Leitungsverlauf ist unter Berücksichtigung der Trassierungsleit- und -grundsätze entstanden. Nach Einreichung der Antragsunterlagen bei der Bundesnetzagentur im Frühjahr 2025 wird die Behörde über die Genehmigungsfähigkeit des eingebrachten Trassenvorschlags entscheiden“, erklärt Genehmigungsmanager Marcel Müller das Vorgehen.
Daneben gab es in Merdingen Informationen zu den anstehenden Baugrunduntersuchungen und dem Ablauf des Genehmigungsverfahrens. „Der Dialog mit der Öffentlichkeit ist zentraler Bestandteil in der Planung und Umsetzung des Projekts“, hebt Andreas Brodbeck, Manager Dialog Netzbau, am Rande der Veranstaltung hervor. „Wir legen seitens TransnetBW großen Wert darauf, alle Schritte von der Planung bis zur Umsetzung des Vorhabens transparent aufzubereiten. Veranstaltungen wie der heutige Informationsmarkt spielen dabei eine zentrale Rolle“, so Brodbeck weiter.
Fakten zum geplanten Trassenverlauf in den Gemeinden Eichstetten am Kaiserstuhl, Teningen, Bötzingen, Gottenheim, Merdingen und Breisach am Rhein:
- Fit für die Energiewende: Die Übertragungskapazität wird erhöht, indem künftig beide Stromkreise mit 380 Kilovolt Betriebsspannung betrieben werden. Der Stromkreis mit 220 Kilovolt Spannung entfällt.
- Erneuerung der Trasse im Bestand: Der Ersatzneubau wird weitestgehend in der bestehenden Trasse durchgeführt. Für die Netzverstärkung müssen alle Masten neu gebaut werden, die Bauarbeiten erfolgen im laufenden Betrieb. Anschließend wird die bisherige Trasse zurückgebaut.
- Bundesnetzagentur als zuständige Genehmigungsbehörde: Da es sich um ein grenzüberschreitendes Vorhaben handelt, ist die Bundesnetzagentur (BNetzA) in Bonn die zuständige Genehmigungsbehörde für das Planfeststellungsverfahren.
Das Projekt befindet sich aktuell in der Genehmigungsplanungsphase. Im Mai 2023 wurde bei der Bundesnetzagentur der Antrag auf Planfeststellungsbeschluss nach Paragraph 19 Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) eingereicht. Die BNetzA legt nun den Untersuchungsrahmen fest, der bestimmt, welche Inhalte in den Antragsunterlagen enthalten sein müssen. Nach deren Einreichung im Frühjahr 2025 prüft die Genehmigungsbehörde die Unterlagen und führt die formelle Beteiligung der Öffentlichkeit durch. Bei einem positiven Bescheid für die Planungen kann die Bauphase voraussichtlich im Jahr 2026 beginnen.
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