Wie stabil ist unsere Stromversorgung?
SO KOMMEN WIR GUT DURCH DEN WINTER
Wir beantworten Ihre Fragen.

FAQ // Stromversorgung
Deutschland verfügt über eines der sichersten Stromnetze weltweit.
Auch im Winter fließt der Strom zuverlässig – für Licht, Heizung oder die zahlreichen elektronischen Geräte, die unseren Alltag prägen. Versorgungssicherheit ist die Grundlage für Komfort und Sicherheit in unserem Zuhause.

Die Frage wird heute häufiger gestellt, weil sich unser Energiesystem grundlegend wandelt: Atom- und Kohlekraftwerke gehen vom Netz, erneuerbare Energien wachsen schnell, Netzausbau und neue Kraftwerke müssen Schritt halten. Der Versorgungssicherheitsbericht 2025 zeigt: Damit Deutschland sicher bleibt, braucht es bis 2035 zusätzlich 22–35 Gigawatt flexible, H₂-fähige Kraftwerke – als Ergänzung zu Wind, Sonne und Speichern.
Im Winter sichern erneuerbare Energien, moderne Kraftwerke, Speicher und der Austausch im europäischen Verbundsystem gemeinsam die Stromversorgung. Der Stabilitätsbericht 2025 bestätigt: Trotz Transformation bleibt das Energiesystem stabil – wenn Ausbau und Investitionen konsequent weitergehen.
Ein „Blackout“ bezeichnet einen unkontrollierten, großflächigen und länger andauernden Stromausfall. Neu hinzu kommt die Abgrenzung zu regionalen Stromausfällen – etwa durch Stürme oder Bauarbeiten –, die nicht als Blackout gelten.
Nein. Deutschland verfügt über ein engmaschiges Monitoring-System (BNetzA & Übertragungsnetzbetreiber), erprobte Krisenmechanismen und eine starke europäische Zusammenarbeit. Der Energiewende‑Monitoringbericht 2025 bestätigt: Ein Blackout ist äußerst unwahrscheinlich.
Wenn alle anderen Maßnahmen nicht mehr helfen, können die Verteilnetzbetreiber angewiesen werden, den Strom vorübergehend und kontrolliert abzuschalten. Dieses Szenario wird „Brownout“ genannt.
Ein „Brownout“ bedeutet kontrollierte, zeitlich befristete Stromabschaltungen – auch „rollierende Lastabschaltungen“ genannt. Mit „Last“ ist der Stromverbrauch gemeint; „rollierend“ bedeutet, dass in einzelnen Netzbereichen abwechselnd der Strom abgeschaltet wird, in der Regel nicht länger als rund 90 Minuten. Es ist ein bewusst eingesetztes Instrument, um die Gesamtsystemstabilität zu schützen.
Das deutsche Stromnetz gehört zu den sichersten weltweit. Ein Brownout ist sehr selten. Das Versorgungssicherheitsmonitoring 2025 belegt: Selbst in kritischen Stunden ist die Wahrscheinlichkeit eines Brownouts sehr gering.
Besondere Maßnahmen sind nicht notwendig. Sinnvoll ist es, für ein paar Stunden ohne Strom gerüstet zu sein – etwa mit einer Taschenlampe und Batterien. Heizlüfter oder Generatoren sind für Privathaushalte nicht erforderlich. Weitere Hinweise gibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).
FAQ // Netzbetrieb
Der Stromnetzbetrieb im Krisenfall
Die Systemführung der Übertragungsnetzbetreiber sichert den Netzbetrieb – auch in kritischen Lagen. Dafür stehen viele Instrumente zur Verfügung, deren Einsatz regelmäßig geübt wird. Der Stabilitätsbericht 2025 hebt hervor: Diese Mechanismen sind entscheidend für die Robustheit des Systems.

Die Systemführung überwacht das Netz rund um die Uhr und reagiert sofort auf Abweichungen. Sie plant mit verschiedenen Zeithorizonten – vom Jahr bis zum Tag – und trainiert regelmäßig Extremsituationen am Simulator. So ist sichergestellt, dass im Ernstfall alle Handgriffe sitzen.
Wenn alle Reserven aufgebraucht sind, greifen klar geregelte Notfallmechanismen. Bei regionalen Engpässen wird gezielt dort abgeschaltet, wo sie entstehen. Bei einer Strommangellage bundesweit können rollierende Lastabschaltungen angeordnet werden – selten, streng geregelt und mit dem Ziel, die Gesamtsystemstabilität zu bewahren.
Rollierende Lastabschaltungen sind das letzte Mittel, wenn alle Reserven aufgebraucht sind. Die Übertragungsnetzbetreiber ordnen eine bestimmte Abschaltemenge an, die von den Verteilnetzbetreibern umgesetzt wird.
„Rollierend“ bedeutet: Abwechselnde Abschaltung einzelner Netzbereiche (z. B. Stadtteile), meist nicht länger als 90 Minuten. Das geschieht diskriminierungsfrei: Private und industrielle Verbraucher sind gleichermaßen betroffen.
FAQ // Systemstabilität
Drei Parameter sorgen für Stabilität
Damit das Stromnetz stabil bleibt, müssen Spannung, Frequenz und die Belastung der Transportwege im Normbereich liegen. Der Stabilitätsbericht 2025 bestätigt, dass diese Parameter zuverlässig eingehalten werden.

Die Spannung im Netz sorgt dafür, dass Strom transportiert werden kann. Sie muss in einer zulässigen Bandbreite gehalten werden, um Geräte zu schützen und die Versorgung sicherzustellen. Das Übertragungsnetz arbeitet mit 220 und 380 Kilovolt.
Zur Stabilisierung brauchen Netzbetreiber Blindleistung. Früher kam sie vor allem aus konventionellen Kraftwerken, künftig stellen Netzbetreiber sie über modernisierte Umspannwerke und Betriebsmittel wie Drosselspulen, Phasenschieber oder STATCOMs bereit.
Die Netzfrequenz liegt ideal bei 50 Hertz. Kommt es zu Ungleichgewichten, treten Über- oder Unterfrequenzen auf.

Früher stabilisierten Synchrongeneratoren konventioneller Kraftwerke diese Schwankungen. Heute muss die Momentanreserve zunehmend anders bereitgestellt werden – etwa durch Windenergie‑, Photovoltaikanlagen oder Großbatteriespeicher. Auch Phasenschieber und STATCOM leisten hier einen wichtigen Beitrag.
Die Länge der Transportwege und ihre Auslastung beeinflussen die Stabilität. Vergleichbar mit einem Faden, der reißen kann, wenn zu stark daran gezogen wird, kann sich auch ein Netz trennen, wenn Wege zu lang und Auslastungen zu hoch sind.
Mit der Energiewende steigt die Einspeisung erneuerbarer Energien, die Transportwege werden länger, und die Auslastung nimmt zu. Deshalb modernisieren und erweitern die Übertragungsnetzbetreiber kontinuierlich das Netz. Der Versorgungssicherheitsbericht 2025 macht deutlich: Nur mit Netzausbau und Flexibilitäten bleibt die Stabilität gesichert.
FAQ // StromGedacht
Heute schon an StromGedacht?
Die Stromversorgung steht vor Herausforderungen. Mit der StromGedacht-App sind Sie jederzeit über mögliche angespannte Situationen im Stromnetz informiert, können selbst aktiv werden und mithelfen.

Die Energiewende‑App StromGedacht informiert rechtzeitig über den Status des Stromnetzes und bietet die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden. Durch kleine Anpassungen beim Stromverbrauch helfen Nutzer:innen mit, das Netz zu entlasten und perspektivisch Kosten sowie CO₂‑Emissionen zu senken.
Die App arbeitet mit einem Ampelsystem. Nutzer:innen erhalten konkrete Empfehlungen, wie sie ihren Stromverbrauch anpassen können.
• Grün = Normalbetrieb, Strom kann wie gewohnt genutzt werden.
• Orange = angespannte Situation wird vorhergesagt, Verbrauch möglichst verschieben.
• Rot = würde einen Strommangel anzeigen – ist bisher noch nie eingetreten, da die Versorgung sehr sicher ist.
• Supergrün = besonders hoher Anteil erneuerbarer Energien; Verbrauch bevorzugt in diese Zeiträume legen.
Orange oder Rot bedeuten nicht, dass Abschaltungen drohen. Sie zeigen an, dass teurere und/oder CO₂‑intensivere Maßnahmen nötig wären, um die Netzstabilität zu sichern.
Nein. StromGedacht ist eine Energiewende‑App, die der Prävention dient und es Nutzer:innen ermöglicht, Teil der Energiewende zu werden. Offizielle Warnungen erfolgen weiterhin über die Behörden – zum Beispiel über die NINA‑App.
Die StromGedacht‑App ist kostenlos für Android und iOS verfügbar. Laden Sie sie jetzt herunter und unterstützen Sie aktiv die Versorgungssicherheit und die Energiewende in Baden‑Württemberg: StromGedacht
Für Unternehmen und Smart‑Home‑Nutzer bietet TransnetBW eine kostenfreie Datenschnittstelle (API) an. Damit wird der Zugriff auf die Statusanzeige des Stromnetzes ermöglicht, sodass Geräte oder Anwendungen automatisch anhand des StromGedacht‑Signals gesteuert werden können. Weitere Informationen: https://www.stromgedacht.de/api-info/