ADEQUACY 2050
WIE LASSEN SICH VERSORGUNGSSICHERHEIT UND KLIMANEUTRALITÄT ZUVERLÄSSIG ZUSAMMENDENKEN?
TransnetBW präsentiert die neue Langfriststudie Adequacy 2050.

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Präsentation der neuen Langfriststudie Adequacy 2050
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Zitate des Beirats
Über die Studie
- Thema: Die Studie untersucht die langfristige Versorgungssicherheit (Systemadäquanz bzw. System Adequacy) in einem klimaneutralen deutschen Energiesystem 2045 und im europäischen Energiesystem 2050. Erzeugungskapazitäten (Erzeugungsadäquanz), Übertragungskapazitäten (Netzadäquanz) und ihre Wechselwirkungen werden dabei erstmals in einem integrierten Ansatz gemeinsam analysiert.
- Ziel: Im Fokus steht auch die Frage, wie robust der deutsche Netzentwicklungsplan (NEP 2023) gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels ist – insbesondere dann, wenn Annahmen zur Flexibilität, etwa vollständig marktdienliche Prosumer, nicht wie geplant eintreten.
- Ansatz: Stundenbasierte Analysen auf der Grundlage einer Modellkette (Energiesystemmodell → Marktmodell → Netzmodell) zeigen kostenoptimale Systemdesigns unter verschiedenen „Szenario-Clustern“ auf, darunter insbesondere:
- Extremwetterjahre (geringe jährliche Energieerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen, Hitzewellen, Kälteperioden)
- Flexibilitätstechnologien und deren Einsatz (dezentral/zentral, national/international)

Definitionen
- Erzeugungsadäquanz: Aus der Marktperspektive ist ausreichend Erzeugungskapazität (Resource Adequacy) gewährleistet, wenn das verfügbare Angebot am Strommarkt ausreicht, um die Nachfrage auf wirtschaftlich effiziente Weise zu decken. Dies setzt voraus, dass der Markt – unter vorhersehbaren und beherrschbaren Risiken wie Veränderungen der Stromnachfrage oder der Preise für Kohlenstoffdioxid (CO₂) – innerhalb des gegebenen politischen und wirtschaftlichen Rahmens eine angemessene Erzeugungskapazität bereitstellt. Die wichtigsten Kennzahlen in diesem Zusammenhang sind „Energy Not Served“ (ENS, ausgedrückt in TWh/Jahr) und „Loss of Load“ (LoL, ausgedrückt in Stunden, d. h. Stunden, in denen die volle Versorgung nicht erreicht wird).
- Netzadäquanz: Eine ausreichende Übertragungskapazität (Transmission Adequacy) ist gewährleistet, wenn die Stromversorgung auch physisch über das Netz übertragen werden kann, d. h. die Erzeugung kann entweder ohne Engpässe oder mit Engpassmanagementmaßnahmen an die Verbraucher geliefert werden.
- Systemadäquanz (System Adequacy): Die Kombination aus ausreichend Erzeugungskapazität (Resource Adequacy) und ausreichend Übertragungs-kapazität (Transmission Adequacy).
Zentrale Ergebnisse
Der aktuelle NEP unterschätzt möglicherweise den Bedarf an Infrastruktur und Flexibilität aufgrund zu stark vereinfachter Wetterannahmen und idealisierten Verhaltens der Prosumers.
Wettervariabilität als systemkritischer Faktor
Klimaneutrale Energiesysteme müssen die jährliche Wettervariabilität berücksichtigen. Adequacy 2050 zeigt: Die Jahr-zu-Jahr Wind- und Solarstromerzeugung kann um bis zu 15 % schwanken – mit direkten Auswirkungen auf Versorgungssicherheit und Systemdesign.

Europäische Interkonnektivität senkt Kosten und Risiken.
Stärkere grenzüberschreitende Verbindungen (Interkonnektoren) schaffen ein effizienteres Energiesystem. Unsere Analysen zeigen ein Einsparpotenzial von bis zu 18 Milliarden Euro pro Jahr für Europa – bei gleichzeitig höherer Resilienz.

Flexibilität ist der Schlüssel – zentral wie dezentral.
Ein robustes, klimaneutrales Energiesystem braucht Vielfalt: von marktaktiven Prosumern über Wasserstoffkraftwerke und Batteriespeicher bis hin zu Interkonnektoren. Versorgungssicherheit entsteht nicht durch Einzellösungen, sondern durch ein stabiles Zusammenspiel verschiedener Flexibilitätsoptionen.

Energiesystemmodell-Ergebnisse
Um die Energiesystemmodell-Ergebnisse aufzurufen, klicken Sie bitte auf folgenden Link.
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Kontakt
Haben Sie Fragen zum Projekt oder möchten Sie sich hierzu mit uns austauschen?
Dann schreiben Sie eine E-Mail an Dr. Massimo Moser oder Dr. Georgios Savvidis, Projektleiter AQ2050.

