Netzverstärkung Mittlerer Neckarraum

Technologie und Umwelt

Ein Projekt, drei verschiedene Vorgehen

Für die Netzverstärkung Mittlerer Neckarraum nutzt TransnetBW drei unterschiedliche Modernisierungsmaßnahmen, die auf den jeweiligen Abschnitten angewandt werden.

Leitungskategorien

Bei einem Parallelneubau errichtet TransnetBW eine neue Leitung unmittelbar neben der Bestandsleitung. Die bestehende Leitung bleibt erhalten. Dieses Vorgehen ist auf der Teilstrecke vom Umspannwerk Großgartach (Leingarten) bis zum Umspannwerk Neckarwestheim geplant.
Bei einem Ersatzneubau wird eine neue Leitung in oder unmittelbar neben einer Bestandstrasse neu gebaut. Auf der Teilstrecke vom Umspannwerk Neckarwestheim bis nach Freiberg am Neckar (Punkt Ölmühle) geht TransnetBW anhand dieser Methode vor.
Bei der Umbeseilung  wird ein bestehendes durch ein neues, leistungsstärkeres Seilsystem ersetzt. Dabei finden meist nur geringfügige bauliche Änderungen an Masten und Fundamenten statt. Die Umbeseilung betrifft die Teilstrecke von Freiberg am Neckar (Punkt Ölmühle) bis zu einem Punkt auf Ludwigsburger Gemarkung, südlich des Kraftwerksstandorts Marbach (Punkt Weißenstein).

Standardmast

Immissionen

Grenzwerte werden eingehalten 

 

Geräusche

Bei bestimmten Wetterlagen mit hoher Luftfeuchtigkeit wie Regen, Schnee oder Nebel kann es in der Nähe von Freileitungen zu Koronaentladungen (lat. corona = Krone, Ring) kommen. Diese elektrischen Entladungen führen zu einer Ionisierung der Luft, was wiederum ein Knistern oder Brummen verursachen kann. Bei der Planung von Freileitungstrassen berücksichtigt TransnetBW die entsprechenden Immissionsrichtwerte nach den Vorgaben der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm), um die Lärmbelastung so gering wie möglich zu halten. 

Im Projekt Netzverstärkung Mittlerer Neckarraum greift TransnetBW weitere bauliche Maßnahmen zur Reduzierung der Schallimmissionen wie dickere Seile. 

Elektrische und magnetische Felder

Jede elektrische Ladung erzeugt ein elektrisches Feld. Dieses elektrische Feld ist bereits vorhanden, wenn elektrische Geräte wie Haartrockner, Bügeleisen, Computer und Fernseher über ein Kabel mit dem Stromnetz verbunden sind. Die Stärke des elektrischen Feldes hängt von der Spannung ab - je höher die Spannung, desto stärker das elektrische Feld. Wenn das Gerät eingeschaltet ist und Strom fließt, entsteht zusätzlich ein magnetisches Feld. Bei Wechselstromleitungen treten sowohl elektrische als auch magnetische Wechselfelder auf. Um den Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten, schreibt der Gesetzgeber vor, dass bei neu errichteten Anlagen die technischen Möglichkeiten zur Minimierung der elektrischen und magnetischen Felder nach dem Stand der Technik genutzt werden müssen.

Die 26. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (26. BImSchV) legt Grenzwerte für elektrische und magnetische Felder fest, die von elektrischen Anlagen erzeugt werden.

mensch und Natur

Auswirkungen minimieren

TransnetBW möchte die Auswirkungen auf Menschen, Umwelt und Natur so gering wie möglich zu halten.

Im Rahmen der formellen Verfahren ermitteln Umweltgutachter die Auswirkungen auf Menschen, Natur und Umwelt. Diese Erkenntnisse fließen in die Planungen ein und dienen der Vermeidung oder Minimierung von Auswirkungen, zum Beispiel durch die Reduktion von Baulärm. Ermittelt, beschrieben und bewertet werden die Auswirkungen des Vorhabens auf folgende Schutzgüter sowie die Wechselwirkung zwischen diesen Schutzgütern:

  • Menschen – insbesondere die menschliche Gesundheit
  • Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt
  • Boden
  • Wasser
  • Luft
  • Klima
  • Landschaft
  • Kulturgüter und sonstige Sachgüter

Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens prüft TransnetBW die Auswirkungen auf die einzelnen Schutzgüter und schlägt Maßnahmen zur Minderung der Auswirkungen vor.

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