16. März 2016

Grössere Versorgungssicherheit: Deutsche Übertragungsnetzbetreiber begrüssen französischen Netzbetreiber RTE in internationalem Netzregelverbund

Der französische Übertragungsnetzbetreiber Réseau de Transport d'Electricité (RTE) ist dem internationalen Netzregelverbund (International Grid Control Cooperation, IGCC) beigetreten. Der Beitritt dieses großen europäischen Übertragungsnetzbetreibers trägt zur Versorgungssicherheit bei: Denn damit verbunden ist die Erhöhung der freien Regelleistung zur Wahrung der Systemsicherheit. Die Erweiterung des Netzregelverbunds ist auch ein weiterer Schritt hin zur Implementierung der geplanten europäischen „Guideline on Electricity Balancing“, deren Ziel es ist, die Regeln für die europäischen Märkte für Reserveenergie zu harmonisieren.

Im internationalen Netzregelverbund erfolgt planmäßig und automatisiert eine regelzonenübergreifende Saldierung der Leistungsungleichgewichte. Dies vermeidet das grenzüberschreitende Gegeneinanderregeln, reduziert den Einsatz von Regelleistung (Sekundärregelleistung) und macht so die gewonnene freie Regelleistung zur Wahrung der Systemsicherheit nutzbar. Mit RTE kann sukzessive ab Ende Mai ein Leistungsungleichgewicht bis zu 500 Megawatt saldiert werden.

Die deutschen Übertragungsnetzbetreiber haben das Konzept des Netzregelverbunds gemeinsam entwickelt und nach der Umsetzung in Deutschland auch international ausgeweitet. Heute besteht der internationale Netzregelverbund aus den vier deutschen Übertragungsnetzbetreibern 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW, sowie den Übertragungsnetzbetreibern aus Dänemark, den Niederlanden, der Schweiz, Tschechien, Belgien, Österreich und nun auch Frankreich.

Weitere Informationen: https://www.regelleistung.net

Über Regelenergie:
Um die normale Frequenz im Stromnetz bei 50 Hertz zu halten, müssen Stromverbrauch und Erzeugung immer im Gleichgewicht sein. Unvorhergesehene Abweichungen zwischen Erzeugung und Entnahme müssen die Übertragungsnetzbetreiber daher durch den Einsatz von Regelenergie ausgleichen, damit es zu keiner Gefährdung der Systemstabilität kommt. Regelleistung gleicht Schwankungen im Stromnetz innerhalb kurzer Zeit aus, entweder, indem Strom zugeführt (positive Regelleistung) oder aus dem Netz genommen (negative Regelleistung) wird. Dabei federt die Primärregelleistung kurzfristige Laständerungen ab und wird innerhalb von maximal 30 Sekunden vollständig erbracht. Die Sekundärregelleistung muss innerhalb von 5 Minuten bereitgestellt werden, um die Primärregelleistung bei Netzschwankungen abzulösen. Alle teilnehmenden Anbieter sind in der Sekundärreserve über eine Kommunikationsverbindung mit der Schaltleitung des Übertragungsnetzbetreibers verbunden und tauschen Daten in Echtzeit aus. Jeder Übertragungsnetzbetreiber betreibt einen Leistungsfrequenzregler, der den Sekundärregelleistungsabruf automatisiert auf die bezuschlagten Anbieter verteilt. Minutenregelleistung gleicht Schwankungen nach einer Vorlaufzeit von 15 Minuten aus.

Ansprechpartner

50Hertz Transmission GmbH
Kerstin Maria Rippel
T +49 30 5150 3418
kerstin.rippel@50hertz.com

Amprion GmbH
Dr. Andreas Preuß
T +49 231 5849 13785
M +49 172 2407116
andreas.preuss@amprion.net

TenneT TSO GmbH
Ulrike Hörchens
T +49 921 50740 4045
M +49 151 17131120
ulrike.hoerchens@tennet.eu

TransnetBW GmbH
Regina König
T +49 711 21858 3155
M +49 173 650 7067
r.koenig@transnetbw.de

Alexander Schilling
Alexander SchillingPressesprechera.schilling@transnetbw.de+49 711 21858-3449