15. Juni 2016

Intensiver Bürgerdialog zur geplanten Netzverstärkung zwischen Karlsruhe und Freiburg

  • TransnetBW will Freileitungen auf 120 Kilometern verstärken.
  • Genehmigungsverfahren beginnt 2017.
  • Im Sommer starten weitere Informationsveranstaltungen für die Öffentlichkeit.

Um die Strom-Infrastruktur zwischen Karlsruhe und Freiburg fit für die Energiewende zu machen, plant der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW die bestehende 220-Kilovolt-Freileitung zwischen Karlsruhe und Freiburg zu verstärken. Dazu soll die Übertragungskapazität auf ca. 120 Kilometern durch eine Erhöhung der Spannung auf 380 Kilovolt gesteigert werden. Die Antragsunterlagen zur Genehmigung sollen gegen Ende 2017 bei den Regierungsbezirken Karlsruhe und Freiburg eingereicht werden.

Für Projektsprecher Lukas Rosengrün wurde durch den intensiven Bürgerdialog bereits vor dem formalen Beteiligungsprozess des Genehmigungsverfahrens ein wichtiger Meilenstein erreicht: „Seit September 2015 haben wir über 70 persönliche Gespräche mit Anwohnern, Bürgermeistern und Verbänden geführt und haben das Projekt in zahlreichen Gemeinde- und Ortschaftsratssitzungen vorgestellt. Wir konnten uns dabei noch in der Vorplanungsphase gegenseitig kennenlernen, mögliche Schwierigkeiten identifizieren und Lösungen entwickeln.“

In den Gesprächen wurden bereits eingeplante kleinräumige Trassenveränderungen weiter optimiert und Möglichkeiten zur Entlastung bestehender Wohnbebauung identifiziert. Laut Rosengrün werden nun sogar bislang nicht berücksichtigte, großräumigere Optimierungen diskutiert. „Allerdings müssen wir stets darauf achten, dass wir keine neuen Konflikte schaffen“, so Rosengrün. Daneben untersucht TransnetBW unter anderem mit der DB Energie GmbH die Möglichkeit zur Bündelung von Leitungen auf gemeinsamen Masten. Bereits heute verlaufen mehrere Freileitungen auf einem Trassenband nebeneinander. Da es bei längeren Teilstücken jedoch zu elektrotechnischen Wechselwirkungen und Problemen bei Betrieb und Wartung kommt, sind dieser gemeinsamen Nutzung Grenzen gesetzt.

An mehreren Abschnitten soll die Parallelführung von Leitungen verbessert werden. Im Bereich Bühl-Vimbuch soll die Trasse ganz aus dem Ort heraus und parallel mit anderen Leitungen verlaufen. Im Bereich Durmersheim, Bietigheim und Ötigheim wird derzeit geprüft, ob die Leitung nach Osten parallel zu einer 110-Kilovolt-Leitung verlegt werden kann. In Schutterwald verläuft die Trasse bislang isoliert über ein Gewerbegebiet und direkt entlang der Wohnbebauung, weshalb hier eine neue Trasse um Schutterwald geprüft werden soll. Ob dies möglich sein wird, müssen jedoch die Umweltuntersuchungen zeigen, da von einer Umfahrung Schutzgebiete betroffen wären. Kleinräumige Anpassungen sind in Rheinstetten-Forchheim, Rastatt-Rauental, Sinzheim-Halberstung, Baden-Baden-Sandweier, Bühl-Weitenung, Achern-Großweier, Schwanau-Nonnenweier, Bahlingen und Eichstetten am Kaiserstuhl geplant.

In der zweiten Jahreshälfte können Anwohner und interessierte Bürger die Möglichkeit nutzen, sich in zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen über die anstehenden Maßnahmen zu informieren und mit dem Projektträger direkt ins Gespräch zu kommen. Entlang der Trasse sollen acht Informationsveranstaltungen stattfinden, zusätzlich sind bei Bedarf kleinere Veranstaltungen geplant. Die genauen Veranstaltungsorte und Termine werden laufend unter https://www.transnetbw.de/de/uebertragungsnetz/dialog-netzbau/daxlanden-eichstetten veröffentlicht. Die direkten Anwohner werden per Postwurfsendung informiert.

Das Projekt ist unter der Bezeichnung P49 im nationalen Netzentwicklungsplan Strom enthalten und wurde 2013 in den Bundesbedarfsplan aufgenommen (BBPlG Vorhaben Nr. 21). Nach Abschluss der Vorplanungen werden derzeit die Detailplanungen erarbeitet, welche die Basis für das Genehmigungsverfahren bilden werden.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Alexander Schilling
T +49 711 21858-3449
a.schilling@transnetbw.de

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Alexander Schilling
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