01. Dezember 2016

Transnet BW plant Umbau der Schaltanlage Philippsburg

  • Netzverknüpfungspunkt Philippsburg wird erneuert
  • Bau einer gasisolierten Schaltanlage
  • ABB erhält Auftrag für den Umbau

TransnetBW betreibt am Standort Philippsburg eine 380-kV-Freiluftschaltanlage. Sie bildet einen wichtigen Netzknoten für das süddeutsche Übertragungsnetz und wird künftig die Gleichstromverbindung Ultranet integrieren. Um die Anlage auf diese technischen Anforderungen vorzubereiten, soll sie jetzt erneuert werden. Dazu plant TransnetBW den Bau einer gasisolierten Schaltanlage am Standort Philippsburg. Die Baufläche befindet sich in einer Randlage auf dem Kraftwerksgelände, in direkter Nachbarschaft zur bestehenden Freiluftschaltanlage. Diese wird nach Inbetriebnahme der neuen Anlage zurückgebaut. TransnetBW geht von einer Inbetriebnahme der neuen Schaltanlage im Jahr 2020 aus.

„Der Umbau des Netzverknüpfungspunkts Philippsburg ist eine wichtige Voraussetzung, um die im Gleichstrom-Umspannwerk ankommende, von Ultranet übertragene Energie in das Wechselstromnetz integrieren zu können“, so Ultranet-Projektleiter Wolfgang Mader bei TransnetBW. „Mit dem Bau einer gasisolierten Schaltanlage nutzen wir die uns zur Verfügung stehende Fläche optimal.“ Die gasisolierte Schaltanlage benötigt dabei nur ein Fünftel des Platzes der bestehenden Freiluftschaltanlage. Sie ist metallisch „gekapselt“ und wird innerhalb eines Gebäudes statt im Freien aufgebaut. Eine Schaltanlage funktioniert bildlich wie eine „Steckdosenleiste“: Der Strom, der über die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitung (HGÜ) Ultranet beim Gleichstrom-Umspannwerk (Konverter) in Philippsburg eintrifft, wird über die Schaltanlage an die angeschlossenen Freileitungen weitergegeben. Umgekehrt ist es technisch möglich, Strom aus den Freileitungen über den Konverter in die HGÜ-Leitung einzuspeisen und abzutransportieren.

TransnetBW plant, im dritten Quartal 2017 einen Antrag auf Baugenehmigung einzureichen. Planen und bauen wird die Anlage der Technikkonzern ABB mit Sitz in Mannheim.

Über Ultranet
Ultranet bildet den südlichen Teil einer der geplanten Gleichstrom-Autobahnen aus Norddeutschland in den Süden. Mit Startpunkt im Raum Osterath soll die Leitung auf ca. 340 Kilometern Länge bis nach Philippsburg reichen. Am Start- und Endpunkt ist je ein Gleichstrom-Umspannwerk vorgesehen, das den übertragenen Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Die Gleichstromleitung mit einer Übertragungsleistung von zwei Gigawatt soll den Wegfall der Kernenergieerzeugung am Standort Philippsburg kompensieren. Als Stromleitung in HGÜ-Technik ist Ultranet ein wichtiger Baustein, um die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung zum Ausbau der erneuerbaren Energien zu erreichen, denn mit HGÜ kann Strom über weite Strecken transportiert werden. Ultranet ist ein Gemeinschaftsprojekt von TransnetBW und Amprion. Ultranet soll gemeinsam mit bereits existierenden 380-Kilovolt-Höchstspannungsleitungen auf einem Mastgestänge, einem so genannten Hybridsystem, geführt werden. Eine solche Kombination von Gleich- und Wechselstromübertragung in Form von Hybridleitungen gibt es weltweit bisher noch nicht. Ultranet hat deshalb Pilotcharakter. Ultranet ist im Netzentwicklungsplan Strom als DC 2 hinterlegt und im Bundesbedarfsplangesetz als Vorhaben Nr. 2 enthalten.

Für Rückfragen und Hinweise zum Umbau der Schaltanlage und zu Ultranet bietet TransnetBW eine kostenlose Hotline für die Öffentlichkeit an: Unter 0800/380470-1 oder per E-Mail unter dialognetzbau@transnetbw.de steht Ihnen unser „DIALOG Netzbau“ zur Verfügung.

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T +49 711 21858-3155
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Alexander Schilling
Alexander SchillingPressesprechera.schilling@transnetbw.de+49 711 21858-3449