05. Juni 2014
Transnet BW startet regionale Kommunikation zu ULTRANET und präsentiert den Planungsstand bei der Suche nach einem Konverterstandort
- Bürgerinformationsveranstaltung in Philippsburg am 5. Juni 2014
- Suche nach Konverterstandort ergibt mehrere potenzielle Flächen im Raum Philippsburg
Stuttgart. Die TransnetBW GmbH startet in der ersten Juniwoche mit der regionalen Kommunikation für ULTRANET, einer geplanten Gleichstromleitung vom niederrheinischen Osterath bis nach Philippsburg bei Karlsruhe. Die Gleichstromleitung ist wichtiges Element für die Umsetzung der Energiewende in Deutschland. Der baden-württembergische übertragungsnetzbetreiber verantwortet dabei den südlichen, von Mannheim nach Philippsburg verlaufenden Abschnitt. Im Fokus der heutigen Informationsveranstaltung liegt die Präsentation des Planungsstands bei der Suche nach einem Konverterstandort im Raum Philippsburg. Ein Konverter ist am Anfangs- und Endpunkt einer solchen Leitung notwendig, um den transportierten Gleichstrom wieder in Wechselstrom umwandeln und in das bestehende Stromnetz einspeisen zu können. Auf Basis einer großräumigen Analyse hat die TransnetBW mehrere potenzielle Standorte ermittelt, die aus Sicht des Unternehmens für den Bau eines Konverters in Frage kämen. Sie werden der Bevölkerung in Philippsburg heute Abend als Diskussionsgrundlage vorgestellt. In den folgenden Wochen wird das Unternehmen Hinweise aus der Region aufnehmen und in die weiteren Planungen einfließen lassen.
Frühzeitig, transparent und sachlich – dieses Ziel hat sich die TransnetBW für ihre Kommunikation zum Leitungsabschnitt und zum Konverter von ULTRANET in Baden- Württemberg gesetzt. Bis zu den Sommerferien sollen sich alle Interessierten zwischen Mannheim und Karlsruhe einen ersten überblick über den Stand der Planungen von Trasse und Konverter verschaffen können, weit bevor die Bundesfachplanung als erster Verfahrensschritt zur Genehmigung des Projekts beginnen wird. „Wir haben unterschiedliche Kommunikationspakete geschnürt, die wir verschiedenen Zielgruppen anbieten. Das können zum Beispiel Bürgersprechstunden, ein Vortrag in der Gemeinderatssitzung oder ein Infomarkt sein“, sagt Maria Dehmer, Projektsprecherin für ULTRANET bei der TransnetBW. „Uns ist es wichtig, dass sich alle in der Region im gleichen Zeitraum auf einen Wissensstand bringen können. Vor allem aber möchten wir viele persönliche Gespräche führen.“ Neben der Veranstaltung in Philippsburg sind bereits Präsentationen des Projekts in den Gemeinderäten von Philippsburg und Waghäusel sowie eine Informationsveranstaltung für die Träger öffentlicher Belange im gesamten Projektraum terminiert.
ULTRANET bildet den südlichen Teil einer der in Deutschland geplanten Gleichstrom- Autobahnen, die Strom in Nord-Süd-Richtung transportieren sollen. Mit Startpunkt im Raum Osterath soll die Leitung auf ca. 340 Kilometern Länge bis nach Philippsburg führen. Am Start- und Endpunkt ist je ein Konverter vorgesehen. Das Projekt ist in dem vom Bundestag beschlossenen Bundesbedarfsplangesetz von 2013 enthalten. Die Gleichstromleitung soll ab 2019 auch den Wegfall der Kernenergieerzeugung am Standort Philippsburg mit einer übertragungsleistung von zwei Gigawatt kompensieren. Als Stromleitung in HGü- (Hochspannungs-Gleichstrom-übertragungs)-Technik ist ULTRANET ein wichtiger Baustein, um die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung zum Ausbau der erneuerbaren Energien zu erreichen, denn mit HGü kann Strom über weite Strecken transportiert werden. Außerdem wird mit dem Bau von HGü-Leitungen der Bedarf neuer Stromleitungen im Wechselstromnetz reduziert.
ULTRANET ist ein Gemeinschaftsprojekt von TransnetBW und Amprion. Grundlage der Planungen für ULTRANET ist das erklärte Ziel der beiden Vorhabenträger, die Leitung möglichst gemeinsam mit bereits existierenden 380-Kilovolt-Höchstspannungsleitungen auf denselben Masten zu führen. So kann der Flächenverbrauch auf ein Minimum reduziert werden. Eine solche Kombination von Gleich- und Wechselstromübertragung in Form von Hybridleitungen gibt es weltweit bisher noch nicht. ULTRANET hat deshalb Pilotcharakter.
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