Projektporträt

umfang

Rundumerneuerung im laufenden Betrieb

Infolge des Ausbaus der erneuerbaren Energien und dem damit verbundenen Anstieg der Anforderungen an das Stromnetz müssen die Schaltanlagen des alten Netzknoten Kühmoos erneuert werden. Der Bedarf einer Modernisierung wurde im Netzentwicklungsplan Strom (NEP) 2035 (2021) von der Bundesnetzagentur bestätigt. Die Umsetzung des Projekts erfolgt gemeinsam mit dem Übertragungsnetzbetreiber Amprion.

Maßnahmen innerhalb der Anlage

Erneuerung der 220-Kilovolt-Schaltfelder sowie der Transformatoren, die beide Spannungsebenen des Umspannwerks verbinden
Ersetzen der luftisolierten 380-Kilovolt-Schaltfelder durch platzsparende gasisolierte 380-Kilovolt-Schaltanlagen (GIS)
Neubau Betriebsgebäude
Errichten von zwei Blindleistungskompensationsanlagen, genannt Static-Synchronous Compensator und Mechanical Swiched Capacitor with Damping Network zur Spannungshaltung im Stromnetz

Durch die Maßnahmen kann die Leistungsfähigkeit des Netzknotens deutlich erhöht werden, ohne neue Flächen außerhalb der bestehenden Anlage in Anspruch nehmen zu müssen.

Neue Leitungseinführungen, weniger Masten

Außerhalb des Anlagengeländes gestalten wir die Leitungseinführungen in den Netzknoten neu. Ziel ist es, Leitungsverläufe so zu entflechten, dass die Stromkreise möglichst geradlinig in die Anlage führen. Zudem werden dadurch in Zukunft weniger Strommasten benötigt.

Alle Arbeiten erfolgen im laufenden Anlagenbetrieb.

Visualisierung

Zehn Jahre in einer Minute

Die Inbetriebnahme der neuen Schaltanlagen und die damit verbundenen Umbaumaßnahmen werden voraussichtlich im Jahr 2033 abgeschlossen.

Netzknoten Kühmoos: Visualisierung des Umbaus

ZIEL

Ausbau der Versorgungssicherheit

Auf beiden Seiten des Umspannwerks entsteht durch die Reduktion der Mastanzahl und die Aufhebung von Leitungskreuzungen ein optisch verbessertes Landschaftsbild für die im direkten Umfeld wohnenden Bürgerinnen und Bürger. Zugleich wird die Systemsicherheit erhöht, da im Schadensfall Leiterseile nicht in darunter verlaufende Leitungen fallen können.

Weiter sorgt der Ausbau der Anlage dafür, dass das Stromnetz im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz den Anforderungen einer veränderten Energielandschaft auch weiterhin gerecht wird. Mit den Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen soll eine stetig hohe Qualität für den langfristigen Betrieb erreicht. So sichern TransnetBW und Amprion die Versorgungssicherheit in Baden-Württemberg sowie über die Landesgrenzen hinaus im europäische Stromnetz weiterhin zuverlässig und kontinuierlich gewährleistet werden. Insbesondere wachsen das deutsche und das schweizerische Übertragungsnetz enger zusammen.

GEschichte

Ein halbes Jahrhundert im Einsatz

Die Schluchseewerk AG betreibt die nahegelegenen Pumpspeicherkraftwerke Wehr und Säckingen und speist den Strom über den Netzknotenpunkt Kühmoos in das Übertragungsnetz ein. Die Übertragungsnetzbetreiber Amprion und TransnetBW stellen die Anbindung an die regionalen Verteilnetze und an das europäische Verbundnetz sicher.
Seit April 2021 sind TransnetBW und Amprion auch Eigentümer des Netzknoten Kühmoos. Die Gebäude und sonstigen Betriebsflächen gehen am 1. Januar 2025 ebenfalls in ihren Besitz über. Bis dahin wird die Schluchseewerk AG vor Ort weiterhin tätig sein.

meilensteine

Schritt für Schritt

TransnetBW informiert von Beginn der umfangreichen Erneuerung des Umspannwerks an und sucht das Gespräch mit der Gemeinde und den Menschen vor Ort. Aktuell befinden sich die verschiedenen Teilprojekte in der Genehmigungs- und Bauphase.

Vorhaben

Aktueller Stand

Der Netzknoten Kühmoos besteht aus mehreren Anlagenteilen, die seit 2021 schrittweise erneuert werden. Derzeit erneuert TransnetBW die 220-kV-Anlagenteile und errichtet ein neues Betriebsgebäude. Ein neuer Transformator wurde über die engen und steilen, südbadischen Straßen nach Rickenbach transportiert und wird in die Schaltanlagen des Netzknoten Kühmoos integriert.

Ausblick

Die gegenwärtig durchgeführten Erneuerungsmaßnahmen der 220-Kilovolt-Anlage werden voraussichtlich im Jahr 2025 abgeschlossen. Die Erweiterung und der Neubau der 380-Kilovolt-Anlagen im Umspannwerk Kühmoos haben im Jahr 2023 mit vorbereitenden Arbeiten begonnen.

In der Ausbaustufe A errichtet TransnetBW die erste gasisolierte 380-Kilovolt-Schaltanlage (GIS). Nach deren Inbetriebnahme wird Amprion in der Ausbaustufe B die zweite gasisolierte 380-Kilovolt-Schaltanlage errichten. Außerdem werden im Zuge der Erneuerungen Blindleistungskompensationsanlagen gebaut.

Ab 2024 wird die Netzanbindung im Westen und ab 2028 die Netzanbindung im Osten des Netzknoten Kühmoos angepasst.