Reicheneck-Rommelsbach

Projektporträt

Das Projekt P420: Netzverstärkung Reicheneck-Rommelsbach aus dem Netzentwicklungsplan erstreckt sich auf rund drei Kilometern zwischen den Reutlinger Stadtteilen Reicheneck und Rommelsbach und dient der Erhöhung der Übertragungskapazität in diesem Bereich.

DAs Übertragungsnetz stärken

Versorgungssicherheit erhöhen

Ziel ist es, das Übertragungsnetz in der Region noch leistungsfähiger zu machen und einem Engpass auf der Verbindung zwischen mittlerem Neckarraum, südlichem Baden-Württemberg und weiter – insbesondere nach Österreich – entgegenzuwirken. Durch den zusätzlichen geplanten 380-kV-Stromkreis kann die Stromtragfähigkeit auf dem Abschnitt Reichneck-Rommelsbach sofort verdoppelt werden. So wird auf dieser Strecke durchgehend eine deutlich erhöhte Übertragungskapazität sichergestellt, und somit die Versorgungssicherheit gestärkt. Bei einem Ausfall von Stromkreisen in der Region kommt es so nicht mehr zu einer kompletten Unterbrechung der Versorgungsachse von Stuttgart bis zur Hochrhein-Region.

Das Nova Prinzip

Vorausschauend planen

Die Netzverstärkung P420 Reicheneck-Rommelsbach geschieht nach dem NOVA-Prinzip. Die Abkürzung NOVA steht für Netz-Optimierung vor -Verstärkung vor -Ausbau. Das bedeutet, dass zunächst versucht wird, den bestehenden Betrieb von Leitungen zu optimieren. Reicht dies als Maßnahme nicht aus, werden Verstärkungsmöglichkeiten geprüft. Erst wenn auch eine Verstärkung nicht mehr genügt, werden Neubau-Maßnahmen in Betracht gezogen.

Verpflichtet zum Netzausbau

Notwendigkeit und gesetzliche Grundlage

Mit der Erarbeitung des Netzentwicklungsplans (NEP) wird der Ausbaubedarf des Stromnetzes im zweijährigen Rhythmus ermittelt und überprüft. Der NEP wird von den vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland ausgearbeitet, von der Bundesnetzagentur (BNetzA) geprüft und nach der Konsultationsphase von dieser bestätigt. Der NEP führt alle Maßnahmen im deutschen Übertragungsnetz auf, die auf Grundlage der erforderlichen Prognose für Verbrauch und Erzeugung (Szenariorahmen) in den kommenden zehn bis fünfzehn Jahren von den Übertragungsnetzbetreibern ermittelt wurden. Das Vorhaben „380-kV-Netzverstärkung Reicheneck-Rommelsbach“ wurde 2019 im Netzentwicklungsplan Strom 2030 unter dem Namen „P420 Netzverstärkung Reicheneck-Rommelsbach“ erstmalig identifiziert.  Mit der Aufnahme in den Netzentwicklungsplan und der anschließenden Bestätigung durch den Bundesgesetzgeber ist TransnetBW verpflichtet, die Maßnahme umzusetzen.

Im ÜBerblick

Die Maßnahmen

Zwischen den Reutlinger Stadtteilen Reicheneck und Rommelsbach verläuft die Leitungsanlage 0344 mit einem 380-kv-Stromkreis und einem 110-kV-Stromkreis der NetzeBW.

  •  Auf die Leitungsanlage soll ein zusätzlicher 380-kV Stromkreis aufgelegt werden. Der bestehende 380-kV Stromkreis soll außerdem mit einem leistungsfähigeren Hochtemperaturseil ausgestattet werden. Dadurch kann die Übertragungsfähigkeit der Leitung sofort verdoppelt und dauerhaft erhöht werden.
  • Die bestehende Leitungsanlage zwischen Rommelsbach und Reicheneck ist statisch jedoch nicht auf drei Leitungssysteme ausgelegt. Da auch der 110-kV Stromkreis der NetzeBW weiterhin benötigt wird, soll eine Ersatztrasse in Form eines Erdkabels realisiert werden.

ERPROBTE TECHNIK

Erdkabel

Erdkabel sind im 110-kV-Bereich im Gegensatz zum Einsatz im 220- bzw. 380-kV-Bereich gängige Praxis und entsprechend erprobt.

Bei der avisierten Trasse gibt es wenig Widerstände im Raum, keine Autobahn- oder Flussunterquerung, so dass mit einer einfachen Verlegung zu rechnen ist. Der sowohl für den Bau als auch für den nötigen Schutzstreifen der Trasse benötigte Platz ist zudem geringer als bei einer Freileitung. Ein Erdkabel verbraucht so deutlich weniger Fläche.

AKTUELLER STAND 

Von der Planung bis zur Umsetzung

Aktuell befindet sich das Vorhaben in den Vorplanungen für ein Planfeststellungsverfahren. TransnetBW prüft hierbei die Durchführbarkeit des Vorhabens, lässt Kartierungen durchführen und die entsprechenden Umweltgutachten sowie weitere Gutachten erstellen.  Im nächsten Schritt reicht TransnetBW Planunterlagen beim Regierungspräsidium Tübingen, der zuständigen Genehmigungsbehörde, ein. Die Einreichung der Unterlagen ist derzeit für Anfang 2025 geplant. Mit der Einreichung der Unterlagen beginnt das Planfeststellungsverfahren.

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