Ein Netz, das sich dem Wetter anpasst
Die Einspeisung erneuerbarer Energien nimmt mit der Energiewende stark zu. Um die hohen Lastflüsse zu transportieren, werden alle Kapazitäten des Stromleitungssystems dringend benötigt. Dabei ist die Übertragungsfähigkeit je nach Jahreszeit und Wetter unterschiedlich. Bei kälteren Temperaturen und Kühlung durch Wind kann mehr Strom übertragen werden als beispielsweise an heißen Sommertagen. Das hängt mit den Eigenschaften der Leiterseile zusammen: Werden sie heiß, dehnen sie sich aus und hängen stärker durch.
Mit Hilfe des Freileitungsmonitorings können wir die Belastbarkeit unseres Stromnetzes erheblich erhöhen. Dies ist möglich, indem wir genau berechnen, wie hoch die Lastflüsse bei den jeweils aktuellen Wetterverhältnissen maximal sein dürfen, damit der Durchhang der Leiterseile weiterhin innerhalb der technischen Vorgaben bleibt. Die dafür benötigten Parameter wie Windgeschwindigkeit und Umgebungstemperatur messen wir direkt am Strommasten. Basierend auf den gesammelten Daten kann mehr oder weniger Strom übertragen werden. Herrschen günstige Witterungsverhältnisse ist es möglich, die Belastbarkeit der Leitungen um bis zu 50 Prozent zu steigern.