Der Netzbooster als Sicherheitspuffer
Die Energiewende stellt die Übertragungsnetze vor große Herausforderungen. Schon heute kommt es im Stromnetz zu Netzengpässen, zum Beispiel, wenn in Windparks im Norden mehr Strom erzeugt wird, als die vorhandenen Leitungen aufnehmen können. Dann entsteht ein Stromstau. Damit ein solcher Engpass im Netz erst gar nicht entsteht, wird die Stromerzeugung im Norden präventiv gedrosselt. Gleichzeitig werden im Süden Kraftwerke hochgefahren, um eine regionale Überlastung des Netzes und den Ausfall einer Leitung zu vermeiden und Versorgungssicherheit herzustellen. Diese Anpassung der Wirkleistungseinspeisung von Kraftwerken durch den Übertragungsnetzbetreiber nennt man (präventiven) Redispatch.
Solche Eingriffe in das Netz durch die Übertragungsnetzbetreiber sind teuer und unwirtschaftlich – und weniger ökologisch, als wenn der erneuerbare Strom auch tatsächlich verbraucht werden könnte. Im Zuge des Ausbaus der erneuerbaren Energien muss in Zukunft sogar noch häufiger mit Netzengpässen gerechnet werden. Daher gilt es, die Stromnetze gezielt auszubauen. So kann mehr Strom abtransportiert und die Versorgungssicherheit auch ohne Redispatch gewährleistet werden.
Bevor wir aber neue Stromtrassen errichten, optimieren wir das bestehende Stromnetz. Dabei richten wir uns nach dem NOVA-Prinzip. Als Übertragungsnetzbetreiber arbeiten wir stetig daran, innovative Technologien in unser Netz zu integrieren, um unsere vorhandenen Leitungen höher auslasten zu können. Das gelingt uns zum Beispiel schon mit dem witterungsabhängigen Freileitungsbetrieb.
Eine weitere innovative Lösung zur Höherauslastung unseres Netzes ist der sogenannte Netzbooster. Er leistet bereits im passiven Zustand einen entscheidenden Beitrag zur Erhöhung der Übertragungskapazität auf den bestehenden Leitungen. Als Sicherheitspuffer springt der Netzbooster aber erst dann aktiv ein, wenn es zu einem Fehlerfall im Übertragungsnetz und dadurch zu einem Engpass kommt.