eichstetten – bundesgrenze Frankreich

Projektporträt

Die 380-kV-Netzverstärkung trägt dazu bei, die Grenzleistungsflüsse im südwestlichen Baden-Württemberg und der Grenzregion zu Frankreich zu stabilisieren. Die Leitung wird in bestehender Trasse erneuert.  

auf einen blick

Mehr Stromfluss über die Landes-grenze hinweg

Die Leitung vom Umspannwerk in Eichstetten am Kaiserstuhl zum franzö-sischen Umspannwerk Muhlbach bei Fessenheim wird in der bestehenden Trasse erneuert. Die TransnetBW GmbH setzt die Netzverstärkung auf deutschem Bundesgebiet um, der französische Über-tragungsnetzbetreiber Réseau de Transport d’Electricité (RTE) ist für die Umsetzung ab der Bundesgrenze verantwortlich. Mit der Netzverstärkung wird die Transportkapazität erhöht. Das bedeutet, dass zukünftig mehr Strom über die Landesgrenze hinweg fließen kann. Die 380-kV-Netzverstärkung von Eichstetten bis zur Bundesgrenze ist unter der Vorhabennummer 72 seit 2021 im Bundesbedarfsplangesetz (BBPIG) verankert und umfasst rund 18 Kilometer.

  1. Ziele

    TransnetBW transportiert mehr und mehr Strom aus erneuerbaren Energien. Im Zusammenhang mit der Energiewende ändern sich auch die Wege, auf denen große Mengen Strom transportiert werden. Für ein in Zukunft sicheres und stabiles Stromnetz werden die grenzüberschreitenden Leitungen verstärkt. Die 380-kV-Netzverstärkung Eichstetten – Bundesgrenze Frankreich trägt zur Stabilisierung der Grenzleistungsflüsse im südwestlichen Baden-Württemberg und der Grenzregion zu Frankreich bei.

  2. Vorgehen

    Bereits heute führt die bestehende Freileitung mit zwei Stromkreisen vom Umspannwerk in Eichstetten zu zwei Umspannwerken in Frankreich: Ein Stromkreis mündet mit einer Spannung von 220 Kilovolt in das Umspannwerk Vogelgrun, der zweite Stromkreis mit einer Spannung von 380 Kilovolt in das Umspannwerk Muhlbach. Nach Abschluss der Arbeiten sollen beide Stromkreise eine Spannung von 380 Kilovolt führen und in das Umspannwerk Muhlbach eingebunden werden. Damit entfällt die Anbindung an das Umspannwerk Vogelgrun.

Wie genau die 380-kV-Netzverstärkung Eichstetten – Bundesgrenze Frankreich realisiert wird, legt die Bundesnetzagentur (BNetzA) in dem für dieses Vorhaben gesetzlich definierten Genehmigungsverfahren fest. Sie ist die zuständige Genehmigungsbehörde für alle Vorhaben aus dem Bundesbedarfsplan, die durch mehrere Bundesländer oder ins Ausland führen.

Besonders eilbedürftiges Vorhaben

Um die Netzstabilität und Versorgungssicherheit in der Grenzregion in naher Zukunft zu gewährleisten, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) das Vorhaben als besonders eilbedürftig eingestuft. Mit dieser Kennzeichnung entfällt der Genehmigungsschritt der Bundesfachplanung. Die Planung des Vorhabens geht daher direkt in den zweiten Genehmigungsschritt – das sogenannte Planfeststellungsverfahren – über. Der Dialog mit der Öffentlichkeit beginnt bereits in der Vorbereitung des Planfeststellungsverfahrens und wird bis zur Inbetriebnahme des Vorhabens fortgeführt. In allen Planungs- und Genehmigungsphasen ist der Dialog mit der Öffentlichkeit ein zentraler Baustein zur Umsetzung des Vorhabens.

aktueller Stand: leitung

Antrag auf Planfeststellungsbeschluss gemäß §19 NABEG eingereicht

TransnetBW hat im Mai 2023 die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren nach § 19 des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes (NABEG) bei der Bundesnetzagentur in Bonn eingereicht. Damit beginnt formal das Planfeststellungsverfahren. Der Antrag enthält unter anderem den Antragsgegenstand, eine Planrechtfertigung mit der Begründung und Beschreibung des geplanten Vorhabens, die Alternativenprüfung, einen Vorschlag zum Untersuchungsrahmen und Erläuterungen zur umweltrelevanten Wirkung des Projekts. Im Juni 2023 hat die Bundesnetzagentur eine öffentliche Antragskonferenz mit den Trägern öffentlicher Belange durchgeführt. Auf Basis der Erkenntnisse dieser Antragskonferenz legt die Genehmigungsbehörde nun den Untersuchungsrahmen für die Planfeststellung fest und bestimmt so den erforderlichen Inhalt der nach § 21 NABEG einzureichenden Unterlagen.

aktueller Stand: Umspannwerk

Geplante Erneuerung

Das Umspannwerk Eichstetten ist ein zentraler Knotenpunkt der Energieverteilung in der Region Südbaden und gleichzeitig Startpunkt der 380-kV-Netzverstärkung Eichstetten – Bundesgrenze Frankreich. Hier bringen Transformatoren den Strom auf verschiedene Spannungsebenen: Sie wandeln Strom von einer höheren auf eine niedrigere Spannungsebene um und verteilen ihn in die untergelagerten Stromnetze. Auch in umgekehrter Richtung ist diese Umwandlung möglich. Das Umspannwerk Eichstetten wurde 1984 in Betrieb genommen. In den nächsten Jahren wird es im Rahmen des Projekts Netzverstärkung Badische Rheinschiene erneuert, damit es den heutigen Erfordernissen und Standards entspricht. Weitere Informationen zum Netzverstärkungsprojekt finden Sie hier

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